Hartz IV: Zwangsweise ins Fitnessstudio?

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Das Jobcenter Herford setzt nun auf die kรถrperliche Fitness der Hartz IV-Empfรคnger. Durch einen Besuch im Fitnessstudio sollen die Jobchancen der Leistungsberechtigten steigen. SinnlosmaรŸnahme oder Erfolgversprechend?

Jobcenter รผbernimmt Kosten fรผr Fitnessstudio

Das Jobcenter Herford setzt nun auf PrรคventionsmaรŸnahmen bei Langzeitarbeitslosigkeit. Durch eine andauernde Jobsuche sinkt das Selbstbewusstsein und die Motivation der betroffenen Leistungsberechtigten. Das Jobcenter รผbernimmt daher nun die Kosten fรผr den Fitnessstudiobesuch. Das Jobcenter sagt: “Leistungsberechtigte sollen hierdurch lernen im Alltag kรถrperlich fit zu bleiben.”

Jobchancen steigen durch einen Besuch im Fitnessstudio

Das Ziel des Jobcenters ist jedoch nicht nur die Steigerung der kรถrperlichen Fitness der Leistungsberechtigten. Durch die Steigerung der Motivation, Leistungsfรคhigkeit und des Selbstbewusstseins sollen auch die Chancen auf dem Arbeitsmarkt gesteigert werden und somit der Langzeitarbeitslosigkeit entgegengewirkt werden.

Motivation oder Eingriff in das Privatleben?

Es scheint eine nette Geste des Jobcenters zu sein, dass auch Leistungsempfรคnger die Mรถglichkeit haben ihre Gesundheit durch den Besuch eines Fitnessstudios zu verbessern. Doch natรผrlich steckt auch hier nur ein Nutzen fรผr das Jobcenter selbst hinter der โ€žnetten Gesteโ€œ.

Fragwรผrdig ist es auch, ob die Beratung hinsichtlich Gewicht und Fitness eines Betroffenen zu sehr in die Privatsphรคre des Leistungsberechtigten eingreift. Als Angebot, das freiwillig genutzt werden soll, ist ein Fitnessbesuch sicherlich eine gute Sache. Sobald dies als Druckmittel eingesetzt wird, geht das Jobcenter allerdings zu weit. Entscheidend bleibt, ob Hartz IV Leistungsberechtigte gezwungen werden und mit Sanktionen bedroht werden, oder die MaรŸnahme freiwillig bleibt. Nur letzteres ist zu unterstรผtzen. Wer mit Sanktionen bedroht wird, sollte uns kontaktieren!