Viele Alleinerziehende sind von Armut bedroht

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Zahl der von Armut bedrohten Alleinerziehenden in Niedersachsen steigt weiter

18.07.2014

Immer mehr Alleinerziehende sind in Niedersachsen von Armut betroffen oder bedroht. Das geht aus einem Bericht der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege hervor. Demnach hatten im Jahr 2011 44,2 Prozent der Alleinerziehenden – meistens Frauen – weniger als 839 Euro im Monat zur Verfügung.

Alleinerziehende scheitern häufig wegen mangelnder Flexibilität am Arbeitsmarkt
Damit stieg die Armutsgefährdungsquote in dieser Bevölkerungsgruppen zwischen 2005 und 2011 um fast sieben Prozentpunkte. Rund 106.000 Alleinerziehende waren demnach mit einem Einkommen von weniger als 839 Euro armutsgefährdet.

„Der Arbeitsmarkt ist nicht fähig, Menschen aufzunehmen, die nicht flexibel sind", erklärte der Vorsitzende des Caritasverbands für die Diözese Hildesheim, Hans-Jürgen Marcus, gegenüber der Nachrichtenagentur „dpa“ bei der Vorstellung des Berichts am Dienstag in Hannover. Arbeitgeber und Kinderbetreuungseinrichtungen müssten deshalb flexibler werden. Der Auswertung zufolge ist insgesamt jeder siebte Niedersachse von Armut bedroht.

Die Wohlfahrtsverbände Diakonie und Caritas haben für den kommenden Samstag, 19. Juli, die dritte ökumenische Solidaritätstafel in Hannover geplant, Damit soll auf das Armutsrisiko von Alleinerziehenden und Familien aufmerksam gemacht werden und der Kampf gegen Armut weiter vorangetrieben werden. Den Veranstaltern zufolge werden bis zu 1.000 Besucher erwartet, zu denen auch Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD) und Hannovers Bürgermeister Stefan Schostok (SPD) gehören. (ag)

Bild: Souza/Pixelio.de