Studie: Minijobber von Corona-Krise besonders hart getroffen

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Eine neue Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigt deutlich, dass die Ärmsten der Gesellschaft besonders hart durch die Corona-Krise getroffen wurden. Während die Zahl der Beschäftigten insgesamt im Juni 2020 nur minimal abnahm, verloren Hundertausende ihren Minijob.

850.000 Minijobs in einem Monat verloren

Im Gegensatz zum Mai 2020 verloren im Juni 2020 63.000 Beschäftigte ihren sozialversicherungspflichtigen Beruf, das sind 02, Prozent. Bei den Minijobs waren es ganze 12 Prozent, wobei Frauen noch stärker als Männer betroffen waren.

“Beschäftigte in Minijobs sind die Verlierer und Verliererinnen der Corona-bedingten Rezession.”

Forscher Markus Grabka fordert eine drastische Refom der Minijobs. Ihre prekäre Situation aufgrund des fehlenden Anspruchs auf Kurzarbeitergeld oder Arbeitslosengeld mache sie besonders verwundbar. Die meisten Minijobber verfügen außerdem über keine geregelten oder nur befristete Arbeitsverträge. So erscheinen sie in den Statistiken der Bundesagentur für Arbeit gar nicht erst.

Die meisten Minijobber erhalten einen Lohn unterhalb des Mindestlohns und sind konkret gefährdet, in Altersarmut abzurutschen. Die Privilegierung von Minijobs als vermeintliche Brücke in feste sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse habe sich als Trugschluss herausgestellt, so Grabka.

7,6 Millionen Minijobber ohne Absicherung

Seit den Arbeitsmarktreformen von 2003 stieg die Zahl der Minijobber auf 7,6 Millionen in 2019 an. Ganze 19 Prozent aller Arbeitnehmer waren geringfügig beschäftigt. Drei Millionen Menschen übten einen Minijob als ergänzende Nebentätigkeit aus. Zwei Drittel davon sind Frauen, die in ihrem hauptjob nur schlecht verdienen. Der größte Anteil an Minijobs existiert in den gesellschaftlich wichtigen Branchen Bildung, Gesundheit und Sozialarbeit, Groß- und Einzelhandel, Gastgewerbe und Transport. Diese Sektoren sind durch die Corona-Krise wiederum besonders betroffen.
Beitragsbild: © vegefox.com / Adobe Stock

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