So hoch ist die spätere Rente bei einem Bruttogehalt von 3000 Euro

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Die meisten Arbeitnehmer verdienen zwischen 2.000 bis 4.000 Euro Brutto. Heute berechnen wir die Nettorente, wenn man vor dem Renteneintritt ein Bruttogehalt von 3.000 Euro verdient hat.

Am Ende des Beitrags werden wir auch erläutern, warum wir das Bruttogehalt von 2.000 Euro übersprungen haben – der Grund ist leider kein guter.

Ausgangslage: Durchschnittliches Bruttogehalt und Rentenpunkte

Das durchschnittliche Bruttomonatsgehalt in Deutschland beträgt aktuell 3.780 Euro. Mit diesem Durchschnittsgehalt erhält man genau einen Rentenpunkt pro Jahr.

Wer ein Gehalt von 3.000 Euro bezieht, bekommt somit etwa 0,79 Rentenpunkte pro Jahr.

Lebenslauf und Gehaltsentwicklung: Realistische Annahmen

Man könnte jetzt annehmen, dass man in 45 Jahren Berufsleben jedes Jahr 0,79 Rentenpunkte sammelt.

Doch diese Annahme ist unrealistisch, da die meisten Menschen mit zunehmender Berufserfahrung mehr verdienen und daher kurz vor dem Ruhestand das höchste Einkommen erzielen.

Um dies besser einzuschätzen, betrachten wir die Zahlen der Gehaltsbiografie von 2019.

Das durchschnittliche Gehalt kurz vor der Rente lag damals bei 58.658 Euro, das durchschnittliche Gehalt über die gesamte Berufslaufbahn jedoch nur bei 50.400 Euro.

Das entspricht etwa 86% des letzten Gehalts. Dieses Verhältnis bleibt in etwa für alle Einkommensschichten gleich.

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Rentenpunkte berechnen: Ein Näherungswert

Geht man davon aus, dass dieses Verhältnis konstant bleibt, ergibt sich folgende Rechnung:

Mit einem Gehalt von 3.000 Euro habt ihr bei Renteneintritt ungefähr 0,79 Rentenpunkte mal 45 Jahre mal 86% gesammelt.

Das ergibt insgesamt 30,7 Rentenpunkte.

Diese Berechnung ist natürlich vereinfacht, da die Rentenpunkte jedes Jahr anhand des aktuellen Durchschnittsgehalts berechnet werden und sich dieses jährlich ändert.

Bruttorente: Wie viel ist ein Rentenpunkt wert?

Ein Rentenpunkt ist aktuell 39,32 Euro wert. Mit 30,7 Rentenpunkten ergibt das eine Bruttorente von etwa 1.207 Euro pro Monat. Das klingt zunächst nicht schlecht, doch davon gehen noch einige Posten ab.

Abzüge in der Rente: Kranken- und Pflegeversicherung

Auch in der Rente müsst ihr weiterhin Krankenversicherung zahlen, und zwar 14,6%. Während des Berufslebens zahlt der Arbeitgeber die Hälfte dieser Beiträge, in der Rente übernimmt diese Rolle die Rentenversicherung.

Hinzu kommt der kassenabhängige Zusatzbeitrag, der durchschnittlich 1,7% beträgt und ebenfalls zur Hälfte von der Rentenversicherung getragen wird. Insgesamt zahlt ihr also etwa 8,15% Krankenversicherungsbeiträge, was 98 Euro pro Monat entspricht.

Oben drauf kommen die Beiträge zur Pflegeversicherung von 3,4%, die ihr als Rentner im Gegensatz zu Arbeitnehmern vollständig selbst zahlen müsst. Das sind weitere 41 Euro pro Monat.

Wenn ihr keine Kinder habt, kommen noch mal 0,6% hinzu, also insgesamt 98 Euro für die Krankenversicherung und 41 Euro für die Pflegeversicherung.

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Steuerabzüge: Wie viel bleibt übrig?

Auch in der Rente bleibt ihr nicht von der Steuer verschont. Es gibt jedoch Rentenfreibeträge, die allerdings langsam abgeschmolzen werden. Für die Steuerberechnung müssen wir zunächst das zu versteuernde Einkommen berechnen, also den Teil eurer Rente, auf den ihr überhaupt Steuern zahlt.

Aufgrund des Rentenfreibetrags müsst ihr derzeit nur 83% eurer Rente versteuern.

Eure Bruttorente von 1.207 Euro pro Monat ergibt 14.492 Euro pro Jahr. Nach Abzug des Rentenfreibetrags in Höhe von 2.464 Euro bleiben noch 12.029 Euro übrig.

Davon ziehen wir die Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge sowie den Werbungskostenpauschbetrag und den Sonderausgabenpauschbetrag ab, was ein zu versteuerndes Einkommen von 10.527 Euro ergibt.

Fazit: Wie viel Geld bleibt am Ende?

Wenn die gesetzliche Rente euer einziges Einkommen ist, müsst ihr in diesem Fall keine Steuern zahlen, da ihr noch unter dem Steuerfreibetrag von derzeit 11.604 Euro liegt.

Am Ende bleiben euch von eurer Bruttorente von 1.207 Euro nach Abzug der Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge rund 1.068 Euro pro Monat übrig.

Das ist wenig Geld, besonders wenn man bedenkt, dass ihr dafür 45 Jahre lang kontinuierlich eingezahlt haben müsst.

Warum wir das Beispiel mit 2.000 Euro Bruttogehalt übersprungen haben

Das sollte ursprünglich unser erstes Beispiel sein. Doch nachdem wir die Berechnungen angestellt hatten, kamen wir auf eine Nettorente von nur 712 Euro pro Monat. Das ist eine Größenordnung, bei der ihr ohne weiteres Vermögen oder Einkommen Anspruch auf Grundsicherung im Alter habt.

Eine Rente bei einem Gehalt von 2.000 Euro zu berechnen, macht also wenig Sinn, da sie nicht zum Leben reicht.

Die Deutsche Rentenversicherung empfiehlt, ab einem Einkommen von 1.050 Euro prüfen zu lassen, ob man Anspruch auf Grundsicherung hat.