Sinken die Renten? – Mythen und Fakten

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Die Rente โ€“ Was ist richtig? Was ist falsch? รœber Renten kursieren viele falsche oder halbwahre Vorstellungen. Hier klรคren wir einige der hรคufigsten davon.

Sinken die Renten?

Nein, die gesetzliche Rente darf nicht sinken, so ist es in der gesetzlichen Rentengarantie festgelegt. Die Rente steigt im Gegenteil von Jahr zu Jahr. Bis 2036 sollen sich die Renten bis um 43 Prozent erhรถhen. In Deutschland werden die Renten auf Grundlage des sogenannten “Umlageverfahrens” berechnet und angepasst.

Die Anpassung erfolgt in der Regel zum 1. Juli eines Jahres. Dabei werden die Renten anhand des sogenannten “Rentenwertes” angepasst. Dieser Rentenwert wird durch eine Formel festgelegt, die die Entwicklung der Lรถhne und die allgemeine wirtschaftliche Lage berรผcksichtigt.

Bekommen Sie die Rente automatisch?

Nein, eine Rente muss schriftlich beantragt werden, und zwar mindestens drei Monate vor dem voraussehbaren Rentenbeginn.

Erhalten nur Frauen Hinterbliebenenrente?

Nein, Frauen wie Mรคnner haben Anspruch auf eine Hinterbliebenenrente, wenn der verstorbene Partner oder die ehemalige Partnerin in die Rentenkasse fรผnf Jahre oder lรคnger einzahlten.

Zeigt das Rentenniveau die Hรถhe zu erwartender Renten?

Nein, das sinkende (oder steigende) Rentenniveau ist eine RechengrรถรŸe fรผr das Verhรคltnis von Durchschnittslohn und Standardrente. รœber ihre individuelle Rente sagt das kaum etwas aus.

FlieรŸen meine Beitrรคge in meine Rente?

Nein, es handelt sich bei den Rentenbeitrรคgen vielmehr um eine gesamtgesellschaftliche Solidarleistung, mit der alle Versicherten und Arbeitgeber die Renten bezahlen. Diese Beitrรคge finanzieren also die laufenden Renten. Ihre spรคtere Rente bezahlt dann die nรคchste Generation derjenigen, die Beitrรคge leisten.

Die letzten Arbeitsjahre entscheiden รผber die Rentenhรถhe?

Das ist nicht richtig. Alle Jahre, in denen Sie einzahlen, werden gleich gezรคhlt und nach Entgeldpunkten gelistet. Aus denen wird dann die Rente berechnet.

Erst nach 15 Jahren Einzahlung gibt es spรคter Rente?

Nein, um eine Altersrente zu erhalten, reichen mindestens fรผnf Jahre aus. Auch Zeiten der Kindererziehung, Minijobs oder Versorgungsausgleich nach einer Scheidung werden dabei einbezogen.

Sind Renten steuerfrei?

Nein, das sind sie nicht. 2023 mussten 83 Prozent der Bruttorente versteuert werden, und bis 2040 werden es 100 Prozent sein. Allerdings kรถnnen Rentenbeitragszahlende ihre Beitrรคge voll als Sonderausgaben von der Steuer absetzen. Steuerfrei ist die Rente beim Grundreibetrag von derzeit 10.908 Euro fรผr Alleinstehende.

Je mehr Verdienst, umso mehr Rente?

Das ist nicht ganz richtig. Wer wegen hohen Verdienstes kontinuierlich hรถhere Beitrรคge zahlt, bekommt spรคter auch eine hรถhere Rente. Indessen werden Rentenbeitrรคge nach einer Beitragsbemessungsgrenze bezahlt. Fรผr das Einkommen, was darรผber liegt, zahlen Sie keine Rentenbeitrรคge und dieses schlรคgt sich dann auch nicht in der Rente nieder.

Wer vorzeitig in Rente geht zahlt Abzรผge nur bei zur Regelaltersgrenze?

Das ist falsch. Wenn Sie vor der Regelaltersgrenze in Rente gehen, nehmen Sie Abschlรคge von 0,3 Prozent fรผr jeden vorzeitigen Monat in Kauf. Diese Abzรผge gelten auch nach der Regelaltersgrenze.

Kennt die Rentenversicherung alle Daten?

Sozialpflichtig Beschรคftigte sind mit ihren Daten bei der Rentenversicherung automatisch erfasst. Deshalb weiรŸ die Rentenversicherung vieles, was fรผr die Rente wichtig ist – aber nicht alles. Fort- und Weiterbildungen oder Zeiten der Kindererziehung sind der Rentenversicherung zum Beispiel eher nicht bekannt. Sie sollten deshalb alles, was fรผr die Rente wichtig sein kรถnnte, aufbewahren.

Dรผrfen Rentner unbegrenzt dazuverdienen?

Seit dem 2. Dezember 2022 ist die Hinzuverdienstgrenze bei Altersrenten ersatzlos gestrichen. Sie dรผrfen in der Altersrente so viel hinzuverdienen wie sie wollen. Das gilt auch fรผr Frรผhrentner:innen, die einen Nebenjob ausรผben, und es gilt auch fรผr vorgezogene Altersrenten