Sinken die Renten? – Mythen und Fakten

Lesedauer 2 Minuten

Die Rente – Was ist richtig? Was ist falsch? Über Renten kursieren viele falsche oder halbwahre Vorstellungen. Hier klären wir einige der häufigsten davon.

Sinken die Renten?

Nein, die gesetzliche Rente darf nicht sinken, so ist es in der gesetzlichen Rentengarantie festgelegt. Die Rente steigt im Gegenteil von Jahr zu Jahr. Bis 2036 sollen sich die Renten bis um 43 Prozent erhöhen. In Deutschland werden die Renten auf Grundlage des sogenannten “Umlageverfahrens” berechnet und angepasst.

Die Anpassung erfolgt in der Regel zum 1. Juli eines Jahres. Dabei werden die Renten anhand des sogenannten “Rentenwertes” angepasst. Dieser Rentenwert wird durch eine Formel festgelegt, die die Entwicklung der Löhne und die allgemeine wirtschaftliche Lage berücksichtigt.

Bekommen Sie die Rente automatisch?

Nein, eine Rente muss schriftlich beantragt werden, und zwar mindestens drei Monate vor dem voraussehbaren Rentenbeginn.

Erhalten nur Frauen Hinterbliebenenrente?

Nein, Frauen wie Männer haben Anspruch auf eine Hinterbliebenenrente, wenn der verstorbene Partner oder die ehemalige Partnerin in die Rentenkasse fünf Jahre oder länger einzahlten.

Zeigt das Rentenniveau die Höhe zu erwartender Renten?

Nein, das sinkende (oder steigende) Rentenniveau ist eine Rechengröße für das Verhältnis von Durchschnittslohn und Standardrente. Über ihre individuelle Rente sagt das kaum etwas aus.

Fließen meine Beiträge in meine Rente?

Nein, es handelt sich bei den Rentenbeiträgen vielmehr um eine gesamtgesellschaftliche Solidarleistung, mit der alle Versicherten und Arbeitgeber die Renten bezahlen. Diese Beiträge finanzieren also die laufenden Renten. Ihre spätere Rente bezahlt dann die nächste Generation derjenigen, die Beiträge leisten.

Die letzten Arbeitsjahre entscheiden über die Rentenhöhe?

Das ist nicht richtig. Alle Jahre, in denen Sie einzahlen, werden gleich gezählt und nach Entgeldpunkten gelistet. Aus denen wird dann die Rente berechnet.

Erst nach 15 Jahren Einzahlung gibt es später Rente?

Nein, um eine Altersrente zu erhalten, reichen mindestens fünf Jahre aus. Auch Zeiten der Kindererziehung, Minijobs oder Versorgungsausgleich nach einer Scheidung werden dabei einbezogen.

Sind Renten steuerfrei?

Nein, das sind sie nicht. 2023 mussten 83 Prozent der Bruttorente versteuert werden, und bis 2040 werden es 100 Prozent sein. Allerdings können Rentenbeitragszahlende ihre Beiträge voll als Sonderausgaben von der Steuer absetzen. Steuerfrei ist die Rente beim Grundreibetrag von derzeit 10.908 Euro für Alleinstehende.

Je mehr Verdienst, umso mehr Rente?

Das ist nicht ganz richtig. Wer wegen hohen Verdienstes kontinuierlich höhere Beiträge zahlt, bekommt später auch eine höhere Rente. Indessen werden Rentenbeiträge nach einer Beitragsbemessungsgrenze bezahlt. Für das Einkommen, was darüber liegt, zahlen Sie keine Rentenbeiträge und dieses schlägt sich dann auch nicht in der Rente nieder.

Wer vorzeitig in Rente geht zahlt Abzüge nur bei zur Regelaltersgrenze?

Das ist falsch. Wenn Sie vor der Regelaltersgrenze in Rente gehen, nehmen Sie Abschläge von 0,3 Prozent für jeden vorzeitigen Monat in Kauf. Diese Abzüge gelten auch nach der Regelaltersgrenze.

Kennt die Rentenversicherung alle Daten?

Sozialpflichtig Beschäftigte sind mit ihren Daten bei der Rentenversicherung automatisch erfasst. Deshalb weiß die Rentenversicherung vieles, was für die Rente wichtig ist – aber nicht alles. Fort- und Weiterbildungen oder Zeiten der Kindererziehung sind der Rentenversicherung zum Beispiel eher nicht bekannt. Sie sollten deshalb alles, was für die Rente wichtig sein könnte, aufbewahren.

Dürfen Rentner unbegrenzt dazuverdienen?

Seit dem 2. Dezember 2022 ist die Hinzuverdienstgrenze bei Altersrenten ersatzlos gestrichen. Sie dürfen in der Altersrente so viel hinzuverdienen wie sie wollen. Das gilt auch für Frührentner:innen, die einen Nebenjob ausüben, und es gilt auch für vorgezogene Altersrenten

Ist das Bürgergeld besser als Hartz IV?

Wird geladen ... Wird geladen ...