Schufa-Score ist intransparent und willkürlich

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Wer heutzutage einen Handyvertrag oder einen neuen Mietvertrag unterzeichnen will, muss eine “freiwillige” Schufa-Auskunft vorlegen. Weil aber die Finanzüberwachung immer wieder fehlerhaft ist, kommt es immer wieder zu Problemen.

Die Schufa ist wie der Weihnachtsmann, sie weiß alles

Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, kurz Schufa, ist das größte Wirtschaftsauskunftsunternehmen in Deutschland.

Sie verfügt über die Finanzdaten von 68 Millionen Menschen und nimmt auf Grundlage dieser Informationen, die sie von den Banken erhält, eine geheime Bewertung der Betroffenen vor.

Damit entscheidet sie mittlerweile nicht mehr nur darüber, ob diese Kreditwürdig sind, sondern auch, wie wahrscheinlich Zahlungsausfälle vermeintlich sind.

Die Schufa erhält die Finanzdaten, für die eine Befreiung vom Bankgeheimnis notwendig ist, nur durch Einwilligung der Betroffenen – doch bei vielen Vertragsschlüssen wird eine Schufa-Prüfung heute zwingend vorrausgesetzt.

Intransparent und willkürlich – der Schufa-Score

Die Bewertung der Betroffenen erfolgt auf Basis eines „Scores“. Dazu werden nicht nur die Finanzdaten herangezogen, sondern Vergleichsgruppen nach Alter, Geschlecht, Namen und Wohnort gebildet, um „möglichst zuverlässige Prognosen“ darüber abgeben zu können, wie zahlungsfähig eine Person ist.

Ironischerweise erteilt die Schufa auch Ausunft, wenn sie keine Informationen über die Betroffenen hat. Dann prüft sie einfach das Wohnumfeld und schlussfolgert daraus eine Bewertung. Wie genau diese Bewertungen zustande kommen, das ist gerichtlich zugesichertes Betriebsgeheimnis.

Immer wieder fehlerhafte Auskünfte der Schufa

Immer wieder erteilt die Schufa fehlerhafte Auskünfte, was drastische Folgen für die Existenzen der Betroffenen haben kann.

Schon 2018 hat eine Studie des Sachverständigenrates für Verbraucherfragen aufgezeigt, dass neben der fehlenden Transparenz die Bewertungskriterien ungerecht und die Qualität der Berechnungen unklar sei. Gesetzlich hat sich seither jedoch nichts geändert.

Darum raten Verbraucherschützer dazu, sich jedes Jahr kostenlos über den eigenen Schufa-Eintrag zu informieren. Alte und falsche Einträge können nämlich gelöscht werden. Bild: marcus_hofmann / AdobeStock