Rententrick: Mit Frührente und Weiterarbeiten mehr Geld in der Tasche

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Eine Möglichkeit, mehr Geld in der Tasche zu behalten, ist der Frühverrentung. Diese Option ist für Arbeitnehmer interessant, die weiter arbeiten wollen. Denn durch diesen “Rententrick” können Steuervorteile genutzt werden, die das Jahreseinkommen deutlich erhöhen. Nicht für alle lohnt diese Option und es gibt auch Risiken, wie eine Studie zeigte.

Kombination von Frühverrentung und Weiterarbeiten

Eine aktuelle Studie der Stiftung Warentest hat gezeigt, dass die Kombination von Frühverrentung und Weiterarbeiten finanziell sehr lukrativ sein kann.

Diese Möglichkeit wurde unter anderem durch die Erfahrungen der Corona-Pandemie gefördert, als die Bundesregierung die Hinzuverdienstgrenzen für Pflegekräfte und Ärzte im Vorruhestand aufhob. Dadurch konnten Rentner, die vorzeitig in Rente gingen, weiterarbeiten, ohne dass ihr Verdienst auf die Rente angerechnet wurde.

Diese Neuerung stellt nun Rentnerinnen und Rentner, die in Rente gehen und weiterarbeiten, deutlich besser. Die Finanzexpertin Katharina Henrich von der Stiftung Warentest spricht von einer “kleinen Rentenrevolution”, die den Gestaltungsspielraum im Alter deutlich erweitert.

Insgesamt mehr Geld in der Tasche

Um die finanziellen Auswirkungen der Kombination aus Frührente und Erwerbstätigkeit zu analysieren, haben Katharina Henrich und ihre Kollegen von “Finanztest” umfangreiche Berechnungen angestellt. Sie haben die Wirkung von Steuern und Sozialabgaben untersucht, die anfallen, wenn jemand sowohl ein Gehalt als auch eine Rente bezieht.

Dabei haben sie verschiedene Szenarien betrachtet, darunter Durchschnittsverdiener, Besserverdiener, Akademiker und Menschen ohne Hochschulabschluss.

Obwohl bei einer Doppelverdienst-Situation die Steuer- und Abgabenbelastung steigt, ergibt sich langfristig eine attraktive finanzielle Perspektive für diejenigen, die sich für die Frührente entscheiden. Katharina Henrich empfiehlt sogar, die Frührente zu beantragen, unabhängig davon, ob man plant, weiterzuarbeiten oder auszusteigen.

“Wenn man Steuern und Sozialabgaben berücksichtigt und auch den früheren Rentenbeginn, der steuerlich günstiger ist als ein späterer, dann kann es sein, dass man am Ende finanziell besser dasteht als beim Normalverlauf”, sagt Finanztesterin Katharina Henrich. Als normaler Ablauf gilt: Arbeitnehmer arbeiten bis zur Regelaltersgrenze und beziehen erst danach die Rente.

Höheres Jahreseinkommen

Besonders interessant ist die Frührente aus finanzieller Sicht für diejenigen, die als “besonders langjährig Versicherte” gelten. Hierbei handelt es sich um Personen, die früh in das Arbeitsleben eingestiegen sind und daher auf 45 Versicherungsjahre oder mehr kommen.

Auch im Vergleich zu einer Vollzeitbeschäftigung bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze kann diese Option aufgrund von Steuervorteilen und einem früheren Rentenbeginn finanziell attraktiver sein. Die Kombination von vorgezogenem Ruhestand und Teilzeitarbeit (z.B. 50 Prozent) kann zu einem höheren verfügbaren Jahreseinkommen führen, ohne dass die Rente wesentlich niedriger ausfällt.

Beratung wichtig

Wer mit dem Gedanken spielt, den Vorruhestand mit einer weiteren Erwerbstätigkeit zu kombinieren, sollte sich professionell beraten lassen. Die gesetzliche Rentenversicherung bietet eine kostenlose Altersvorsorgeberatung an, bei der die individuellen Möglichkeiten besprochen und fundierte Entscheidungen getroffen werden können.

Die Beratung hierfür ist kostenfrei. Man muss zum Beispiel sagen: ‘Ich möchte eine Beratung zur Frührente und wie ich meinen Übergang in den Ruhestand gestalten kann’, damit man einen entsprechend geschulten Mitarbeiter bekommt”, rät Rentenexpertin Henrich.

Wichtig: Die Kombination von Frührente und Erwerbstätigkeit kann auch Nachteile haben. Wer zum Beispiel vorzeitig in Rente geht und dann arbeitslos oder langzeiterkrankt wird, hat keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld oder Krankengeld!

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