Die Deutsche Rentenversicherung sendet die Renteninformationen jährlich automatisch an alle Versicherten, die mindestens 27 Jahre alt sind und fünf Jahre Beitragszeiten erworben haben. Diese enthält die Höhe der voraussichtlichen Altersrente. Hier kann es aber zu Missverständnissen kommen!
Knöppel warnt: Abzüge bei vorzeitiger Rente mitdenken!
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Laut dem Rentenexperten Peter Knöppel berechnen manche Menschen, die vorzeitig in Rente gehen wollen nicht ein, dass Ihre Rente dann nicht mehr dem aktuellen Schätzwert unterliegt, sondern von diesem viele Prozente abgezogen werden.
Denn der Schätzwert gilt nur für die Regelaltersrente.
Die Rentenauskunft
Ab dem 55. Lebensjahr tritt die Rentenauskunft an die Stelle der Renteninformation. Hier ist der aktuelle Versicherungsverlauf notiert und außerdem gibt es umfangreiche Information zu den Formen der Altersrente, der Erwerbsminderungsrente und der Hinterbliebenenrente.
Was ist die Regelaltersrente?
Die Regelaltersrente ist die Rente, die jemand bezieht, der zum für die Altersrente vorgehesehen Alter in die Rente eintritt und eine allgemeine Wartezeit von fünf Jahren erfüllt hat.
Für die Jahrgänge zwischen 1947 bis 1963 wird die Regelaltersgrenze Schritt für Schritt erhöht, bis sie bei 67 Jahren liegt.
Wenn Sie rechtzeitig Ihren Antrag stellen, dann beginnt die Regelaltersrente mit dem Monat, der auf das Erreichen der Regelaltersgrenze folgt. (§ 99 SGB VI).
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Länger arbeiten heißt höhere Rente
Wer über die Regelaltersgrenze hinaus arbeitet, obwohl die Wartezeit erfüllt ist und die Rente erst später in Anspruch nimmt, bekommt einen Zuschlag, sprich später eine höhere Rente.
Die vorzeitige Rente mit Abschlägen
Der Punkt, vor dem Knöppel warnt, ist folgender. Es ist möglich, eine Altersrente bis zu vier Jahre früher in Anspruch zu nehmen. Eine solche vorzeitige Rente kostet allerdings bares Geld.
Jeden Monat, den Sie früher in Rente gehen bedeutet 0,3 Prozent weniger Rente.
Bis zu 14,4 Prozent weniger
Bei einem vorzeitigen Ruhestand vier Jahre vor der Regelaltersgrenze müssen Sie 14,4 Prozent weniger Rente in Kauf nehmen, bei zwei Jahren früherer Rente noch 7,2 Prozent. Wenn Sie also eine Rente von 1000 Euro bekämen und gingen statt mit 67 mit 63 in Ruhestand erhielten Sie 144 Euro weniger, also nur noch 856 Euro.
Frührente mit Hinzuverdienst
Allerdings gibt es auch manche, die diesen Rentenverlust in Kauf nehmen, da sie neben der Rente weiter arbeiten wollen. Sie beziehen also vor Ihrem regulären Ruhestand bereits eine Altersrente, verdienen aber weiterhin durch Erwerbsarbeit. Hinzuverdienst ist inzwischen unbegrenzt möglich, ohne dass die Rente leidet.
Lassen Sie sich beraten
Wenn Sie das vorhaben, dann sollten Sie frühzeitig eine Rentenberatung aufsuchen. Dieses Doppeleinkommen aus Rente und Erwerbsarbeit lohnt sich dann, wenn netto reichlich übrig bleibt. Um dies heruaszufinden, müssen Sie herausfinden, was an Steuern und Sozialabgaben anfällt.
Hinzuverdienen bringt Entgeltpunkte
Sie müssen bei vorzeitiger Rente bis zum Erreichen der Regaltersgrenze alle Sozilabeiträge auf die Arbeitseinkünfte leisten: Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherungsbeiträge. Der Vorteil ist, dass Sie damit auch wieder Rentenpiunkte sammeln.
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Dr. Utz Anhalt ist Buchautor, Publizist, Sozialrechtsexperte und Historiker. 2000 schloss er ein Magister Artium (M.A.) in Geschichte und Politik an der Universität Hannover ab. Seine Schwerpunkte liegen im Sozialrecht und Sozialpolitik. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Dokumentationen für ZDF , History Channel, Pro7, NTV, MTV, Sat1.