Rente: Wer bekommt die Höchstrente in Deutschland?

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Auch wer viele Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt hat, hat im Alter oft wenig Geld. Es gibt in Deutschland keine Mindestrente, aber eine Höchstrente. Wie viel Rente maximal möglich ist, das zeigen wir in diesem Artikel.

Die Höhe der Rente bemisst sich nach der Höhe der Beiträge

Wie viel Rente ein erwerbstätiger Versicherter im Alter bezieht, wird nach der Höhe seiner Gesamtbeiträge berechnet. Ein Jahr mit Durchschnittseinkommen (und damit durchschnittlichen Rentenbeiträgen) ergibt genau einen Rentenpunkt.

Tabelle: Rentenpunkte nach Gehalt

Jahres­ge­halt
Renten­punkte Alte Bundes­länder
Renten­punkte Neue Bundes­länder
20.000 EUR
0,4409 0,4471
30.000 EUR
0,6614 0,6707
40.000 EUR
0,8819 0,8942
44.732 EUR
0,9862 1
45.358 EUR
1 1,014
50.000 EUR
1,1023 1,1178
60.000 EUR
1,3228 1,3413
70.000 EUR
1,5433 1,5649
80.000 EUR
1,7637 1,7884

Wer weniger verdient als der Durchschnitt, bekommt weniger Rentenpunkte, wer mehr verdient, erhält mehr.

Tabelle: Durchschnittseinkommen Deutschland 2003–2024

Jahr Alte Bundes­länder
Neue Bundes­länder
2024 45.358 EUR*
44.732 EUR*
2023 43.142 EUR*
41.967 EUR*
2022 42.053 EUR
40.358 EUR
2021 40.463 EUR
38.317 EUR
2020 39.167 EUR
36.605 EUR
2019 39.301 EUR
36.256 EUR
2018 38.212 EUR
33.700 EUR
2017 37.077 EUR
32.598 EUR
2016 36.187 EUR
31.701 EUR
2015 35.363 EUR
30.745 EUR
2014 34.514 EUR
29.588 EUR
2013 33.659 EUR
28.617 EUR
2012 33.002 EUR
28.003 EUR
2011 32.100 EUR
27.342 EUR
2010 31.144 EUR
26.560 EUR
2009 30.506 EUR
26.047 EUR
2008 30.625 EUR
25.829 EUR
2007 29.951 EUR
25.294 EUR
2006 29.494 EUR
24.938 EUR
2005 29.202 EUR
24.691 EUR
2004 29.060 EUR
24.355 EUR
2003 28.938 EUR
24.230 EUR

Die Beitragszeit als Versicherter zählt

In die Rechnung fließt nicht nur die Höhe der jeweiligen Beiträge ein, sondern auch die gesamte Zeit als Versicherter. Je länger jemand in die Rentenkasse einzahlt oder von dieser berücksichtigt wird, umso höher fällt die Altersrente aus.

Die Rente hat eine Obergrenze

Ein Trugschluss ist es aber, zu denken, dass mit der Höhe des Einkommens und der Länge der Versicherungszeit die Rente unbegrenzt erhöht werden könnte.

Es gibt bei der Rente keine Untergrenze, also eine Garantie, eine bestimmte monatliche Summe auf jeden Fall zu bekommen, wenn man die nötigen fünf Jahre Wartezeit erfüllt hat.

Umgekehrt gilt aber eine Obergrenze. Diese liegt in diesem Jahr bei 7.550 Euro pro Monat und 90.600 Euro pro Jahr. Diese Beitragsbemessungsgrenze ändert sich jährlich, denn sie wird an die Entwicklung der Einkommen angepasst.

Oberhalb dieser Grenze müssen und dürfen keine Beiträge geleistet werden, und damit gibt es darüber hinaus auch bei höherem Einkommen keine zusätzlichen Rentenansprüche.

Wie hoch ist die Höchstrente?

Auch mit hohem Einkommen können höchstens zwei Rentenpunkte pro Jahr gesammelt werden. Wer 45 Jahre versicherungspflichtig erwerbstätig ist, gut verdient und jährlich zwei Rentenpunkte bekommt, hat bei der Regelaltersgrenze 90 dieser Entgeltpunkte zusammen.

Ein Rentenpunkt liegt derzeit bei 39,32 Euro. Die Höchstrente beträgt also derzeit 3.538,30 Euro.

Hohe Renten sind sehr selten

Allerdings muss sich kaum ein pflichtversicherter Arbeitnehmer Gedanken darüber machen, ob er diesen Höchstbetrag erreicht. Kaum jemand verdient vom Eintritt des Berufslebens bis zum Ruhestand jedes Jahr so viel, dass durchgehend zwei Rentenpunkte anfallen.

Um eine Nettorente von auch nur 2.000 Euro zu bekommen, müsste man 35 Jahre lang jeden Monat mindestens 6.800 Euro brutto verdient haben. Das gilt nicht einmal für jeden zehnten Beschäftigten.

Bei 4.000 Euro brutto pro Monat läge die Bruttorente nach 35 Jahren lediglich bei 1.456 Euro.

Fazit

Auch wer mit seinem Arbeitseinkommen halbwegs über die Runden kommt, darf keine Rente erwarten, die zum Leben reicht. Versicherungen klären darüber auf, dass die gesetzliche Rente heute lediglich als Basisversorgung gesehen werden kann, nicht aber dazu, den Lebensabend zu finanzieren.

Die Stiftung Warentest stellte zudem eine Faustregel dafür aus, wie Menschen sich bei ihrem gewohnten Lebensstandard ausrechnen können, wie viel Geld sie später benötigen, um diesen nach der Rente aufrechtzuerhalten. Der Stiftung zufolge sind dies 80 Prozent des vorherigen Nettoeinkommens.