Rente: Strom-Entlastung 2026 – Was Rentner jetzt konkret wissen müssen

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Das Bundeskabinett hat ein Entlastungspaket für Stromkunden beschlossen. Kern ist ein Zuschuss zu den Netzentgelten ab 1. Januar 2026. Dazu kommt eine fortgesetzte Stromsteuer-Ermäßigung für bestimmte Unternehmen. Für Rentner zählt vor allem: Der staatliche Zuschuss soll die Netzentgelte senken und damit die Endpreise dämpfen. Die Maßnahmen benötigen noch die Zustimmung des Parlaments.

Netzentgelte sinken: 6,5 Milliarden Euro für 2026

Der Bund plant für 2026 einen Zuschuss von 6,5 Milliarden Euro an die Übertragungsnetzbetreiber. Das Geld stammt aus dem Klima- und Transformationsfonds. Ziel ist, die gestiegenen Netzentgelte zu drücken. Das wirkt direkt auf den Strompreis in allen Haushalten. Für viele Rentner entstehen dadurch spürbare Entlastungen im Alltag. Der Beschluss liegt vor, das Gesetzgebungsverfahren folgt.

Stromsteuer bleibt für Haushalte unverändert

Die Bundesregierung will die abgesenkte Stromsteuer für das produzierende Gewerbe sowie die Land- und Forstwirtschaft verstetigen. Private Haushalte profitieren davon nicht. Die Entlastung der Wirtschaft soll Planungssicherheit geben und den Standort stützen. Für Rentner zählt daher vor allem der Netzentgelt-Zuschuss auf der Haushaltsrechnung.

Gasspeicherumlage entfällt 2026

Zum 1. Januar 2026 soll die Gasspeicherumlage entfallen. Der Bund will das Umlagekonto bis Ende 2025 aus dem Klima- und Transformationsfonds ausgleichen. Gasheizungen werden dadurch günstiger. Wer mit Gas kocht oder heizt, spürt eine zusätzliche Entlastung neben niedrigeren Netzentgelten beim Strom.

Wie stark fällt die Ersparnis aus?

Die Einsparung hängt vom Verbrauch und vom Netzgebiet ab. Erste Schätzungen sprechen von bis zu rund 2,4 Cent weniger pro Kilowattstunde. Im Schnitt sind etwa 2 Cent möglich. Das bedeutet: Ein Single-Rentner mit 1.800 kWh spart grob 36 Euro pro Jahr.

Ein Zwei-Personen-Haushalt mit 2.500 kWh kommt auf etwa 50 Euro. Familien liegen höher. Offizielle Schätzungen nennen „bis zu 100 Euro“ pro Jahr für eine Familie. Diese Werte sind Richtgrößen. Entscheidend sind die Preisblätter Ihres Netzgebiets.

Warum die Entlastung regional variiert

Netzentgelte unterscheiden sich zwischen Regionen. Gründe sind Netzausbau, Auslastung und Struktur der Verteilnetze. Der Bundeszuschuss wirkt auf der Ebene der Übertragungsnetze. Wie stark das bei Ihnen ankommt, ergibt sich erst mit den veröffentlichten Entgelt- und Tarifblättern für 2026. Branchenvertreter drängen auf zügige Parlamentsbeschlüsse, damit Versorger rechtzeitig kalkulieren können.

Zeitplan und Verfahren

Das Paket ist im Kabinett beschlossen. Nun folgen Bundestag und gegebenenfalls Bundesrat. Erst danach gelten die Regelungen verbindlich. Der Start zum 1. Januar 2026 bleibt das Ziel. Beobachten Sie die Mitteilungen Ihres Stromanbieters im Herbst und zum Jahreswechsel. Dort stehen Arbeitspreis, Grundpreis und neue Netzentgelte.

Was Rentner jetzt konkret tun sollten

Prüfen Sie Ihre Jahresrechnung 2025 und die neuen Preisblätter 2026. Achten Sie auf den Arbeitspreis je Kilowattstunde und den Ausweis der Netzentgelte. Fragen Sie Ihren Versorger, ob er die Entlastung vollständig weitergibt.

Viele Senioren sind in Grund- oder Basistarifen und zahlen teils mehr als nötig. Ein Tarifwechsel kann sich lohnen, wenn die Senkung nicht ankommt. Dokumentieren Sie Zählerstände zum Jahreswechsel. So lassen sich Abrechnungsfehler leichter nachweisen.

Wohnen Sie in einer Wohnanlage mit Sammelvertrag? Klären Sie mit der Hausverwaltung, wie der Vorteil im Rahmen der Betriebskosten ankommt. Prüfen Sie Abschlagszahlungen: Sinken die Preise, können Sie zu hohe Abschläge reduzieren. Das entlastet sofort die monatliche Liquidität.

Beispielrechnung für typische Rentner-Haushalte

Angenommen, Ihr Entlastungseffekt beträgt 2 Cent je Kilowattstunde. Bei 1.500 kWh Verbrauch sparen Sie etwa 30 Euro pro Jahr. Bei 2.000 kWh liegen Sie bei rund 40 Euro. Bei 2.800 kWh sind es gut 56 Euro. Heizen Sie zusätzlich mit Gas, kommt der Effekt durch die entfallende Gasspeicherumlage dazu.

Die konkrete Höhe hängt jedoch von Ihrem individuellen Gasverbrauch und Vertragsmodell ab. Nutzen Sie diese Rechnung als Orientierung, nicht als Zusage.

Einordnung für feste Rentenbudgets

Viele Rentner leben mit festen Budgets. Jede Entlastung schafft Luft für andere Ausgaben. Der größte Hebel liegt jedoch oft im Tarif. Vergleichen Sie regelmäßig. Achten Sie auf Laufzeiten, Preisgarantien und Kündigungsfristen. Vermeiden Sie automatische Verlängerungen zu ungünstigen Konditionen.

Prüfen Sie zudem effiziente Geräte und sparsames Nutzerverhalten. Der staatliche Zuschuss hilft. Die eigentliche Rechnung bestimmen aber Verbrauch, Region und Vertrag.