Rente: Krankenkassen erhöhen ihre Beiträge und senken Altersrente

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Zum 1. August 2024 erhöhen mehrere Krankenkassen in Deutschland ihre Zusatzbeiträge. Diese Entwicklung trifft Millionen Arbeitnehmer, Rentner und auch Unternehmen, die diese Beiträge mittragen müssen.

Besonders betroffen sind Mitglieder der KKH, die bereits zu Jahresbeginn einen Anstieg auf knapp 2 % verzeichneten und nun eine weitere Erhöhung auf 3,28 % hinnehmen müssen.

Erneute Erhöhung im Jahr 2024: KKH an der Spitze

Die KKH hebt ihre Beiträge jetzt zum zweiten Mal in diesem Jahr an. Bereits im Januar 2024 wurden die Zusatzbeiträge auf knapp 2 % erhöht, was zu einer spürbaren Reduzierung der Nettorenten und Nettolöhne führte.

Mit der neuen Erhöhung steigt der Beitrag auf einen Rekordwert von 3,28 %, was für viele Versicherte eine erhebliche finanzielle Belastung darstellt.

Weitere Krankenkassen ziehen nach

Nicht nur die KKH, sondern auch andere Krankenkassen wie die IKK classic erhöhen zum August 2024 ihre Zusatzbeiträge auf über 2 %. Diese Beitragserhöhungen sind Teil eines größeren Trends, der sich seit Anfang des Jahres abzeichnet. Bereits im Juli 2024 hatten acht Krankenkassen ihre Beiträge erhöht.

Sonderkündigungsrecht bei Änderungen und Sparen durch Wechsel

Versicherte haben das Recht, ihre Krankenkasse zu wechseln, wenn diese die Zusatzbeiträge erhöht. Dieses Sonderkündigungsrecht ermöglicht es, bis zum Ende des Monats zu kündigen, in dem die Erhöhung wirksam wird.

Bei einer Kündigung bis Ende August ist der Versicherte ab November bei einer neuen Kasse. Diese Regelung ist besonders vorteilhaft für diejenigen, die noch keine 12 Monate Mitglied bei ihrer aktuellen Kasse sind, da ein regulärer Wechsel sonst erst nach einem Jahr möglich ist.

Kritik am Gesundheitssystem und Forderung nach einer Bürgerversicherung

Wegen der anhaltenden Beitragserhöhungen fordern Kritiker eine umfassende Reform des gesetzlichen Krankenversicherungssystems. Eine oft genannte mögliche Lösung ist die Einführung einer Bürgerversicherung.

Diese würde eine gleichmäßige Beitragszahlung aller Bürger ermöglichen, einschließlich Selbständiger, Beamter und Politiker. Die Bürgerversicherung würde die finanzielle Last besser verteilen und die Verwaltungskosten reduzieren, weil die Anzahl der Krankenkassen auf wenige, regional strukturierte Einheiten verringert werden würden.

Vorteile einer Bürgerversicherung

  • Einheitliches System: Alle Bürger zahlen in dasselbe System ein, was Transparenz und Gleichbehandlung fördert.
  • Kostenreduzierung: Weniger Verwaltungskosten durch eine kleinere Anzahl von Krankenkassen.
  • Breitere Beitragsbasis: Eine größere Anzahl von Beitragszahlern kann zu stabileren Beitragssätzen führen und das Rentensystem insgesamt stärken.
  • Abschaffung der Beihilfe für Beamte: Beamte wären nicht mehr durch das Steuergeld finanzierte Beihilfesystem bevorzugt, was eine faire Kostenverteilung ermöglicht.

Weitere Erhöhungen 2025 erwartet

Für das Jahr 2025 wird bereits eine weitere Erhöhung der Zusatzbeiträge um 0,5 bis 0,6 Prozentpunkte prognostiziert. Diese Entwicklung unterstreicht die dringende Notwendigkeit für Reformen, um eine weitere finanzielle Belastung der Versicherten zu vermeiden.