Rente: Kommt ein Fahrverbot für Rentner ab 60?

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Die Forderung nach einem PKW-Fahrverbot für Rentner ab dem 60. Lebensjahr, sofern sie ihre Fahreignung nicht nachweisen können, hat in Deutschland eine kontroverse Debatte entfacht. Die französische Grünen-Abgeordnete Karima Delli hat diese Idee als Teil ihrer Anpassungsvorschläge für EU-Regeln vorgeschlagen, um die Unfall- und Opferzahlen im Straßenverkehr zu reduzieren.

Doch wie genau sehen diese geplanten Änderungen aus und wie reagiert Deutschland auf diesen kontroversen Vorschlag?

Hintergrund: Die EU-Initiative von Karima Delli

Karima Delli, Mitglied des Europäischen Parlaments und Vertreterin der Grünen, hat Änderungsvorschläge für EU-Regeln eingebracht, die auch in Deutschland für Aufsehen sorgen.

Ihr Hauptziel sei es, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und die Zahl der Verkehrsunfälle zu reduzieren. Ähnliche Regelungen sind bereits in einigen EU-Ländern als nationales Recht in Kraft, doch Delli strebt an, diese Vorschriften EU-weit verbindlich zu machen.

Ganz besonders betroffen wären von solche Änderungen Rentner und Rentnerinnen. Sie müssten in engen Zeitabschnitten immer wieder zur Fahreignungsprüfung. Je nachdem wie streng eine solche Prüfung wäre, würden viele Menschen, die eine Rente beziehen, ihren Führerschein verlieren.

Die vorgeschlagenen Änderungen

Die vorgeschlagenen Änderungen beinhalten:

  • Ein Tempolimit von 90 km/h für Fahranfänger.
  • Eine erneute Fahrprüfung für Fahranfänger nach der Probezeit.
  • Die Abschaffung des begleitenden Fahrens für Fahranfänger ab dem 17. Lebensjahr.
  • Nachtfahrverbote für Fahranfänger.
  • Die Verkürzung der Gültigkeitsdauer des Führerscheins ab dem 60. Lebensjahr auf 7 Jahre, ab dem 70. Lebensjahr auf 5 Jahre und ab dem 80. Lebensjahr auf nur noch 2 Jahre.
  • Verpflichtende Kontrollfahrten oder Auffrischungskurse mit einem Fahrlehrer bei Verlängerungsantrag des Führerscheins ab dem 60. Lebensjahr.
  • Verpflichtende allgemeine ärztliche Untersuchungen zur Fahreignung und Fahreignungsprüfung für die Erneuerung des Führerscheins

Das Ziel: Die Reduzierung von Verkehrsunfällen

Diese Änderungen zielen darauf ab, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und die Anzahl der Unfälle zu verringern. Die medizinischen Untersuchungen und Kontrollfahrten sollen sicherstellen, dass Fahrer physisch und psychisch in der Lage sind, sicher am Straßenverkehr teilzunehmen.

Bundesverkehrsminister Wissing lehnt den Vorschlag ab

Die kontroversen Vorschläge haben in Deutschland Empörung ausgelöst, und Bundesverkehrsminister Wissing hat sich klar gegen den Grünen EU-Vorschlag ausgesprochen.

Er bezeichnet diesen als “massiven Eingriff in die persönliche Freiheit” und betont, dass “viele Menschen, insbesondere in ländlichen Gebieten, auf ihren Führerschein angewiesen sind, um zur Arbeit zu gelangen”. Wissing gibt zu verstehen, dass Deutschland einem solchen Gesetzesvorschlag nicht zustimmen wird.

Es ist also davon auszugehen, dass derlei Vorstöße zunächst nicht in die Umsetzung gelangen.

Die Diskussion um die geplanten Änderungen zur Verkehrssicherheit und möglichen Fahrverboten für Rentner ab 60 bleibt weiterhin hitzig. Während einige die Maßnahmen als notwendigen Schutz vor Unfällen sehen, argumentieren andere vehement gegen einen derartigen Eingriff in die persönliche Mobilität und Freiheit der Bürger. Die Debatte wird sicherlich in den kommenden Monaten intensiv geführt werden.

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