Rente: Keine 66.000 Euro Rentenprämie – Es ist aus und vorbei

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Eine vermeintliche Rentenaufschubprämie in Höhe von 22.000 oder sogar 66.000 Euro sorgt immer wieder für Schlagzeilen. Doch was steckt tatsächlich hinter diesen Meldungen, und warum scheint es so, als würde diese Prämie nie kommen?

Was ist die Rentenaufschubprämie?

Der Begriff „Rentenaufschubprämie“ bezieht sich auf Pläne, einer bestimmten Personengruppe eine finanzielle Belohnung zu gewähren, wenn der Rentenbeginn freiwillig nach hinten verschoben wird. Die Idee dahinter lautet, längeres Arbeiten über das reguläre Rentenalter hinaus attraktiver zu machen und dadurch die Sozialkassen zu entlasten.

Demnach sollten jene, die den Renteneintritt hinauszögern, von einem einmaligen Bonus profitieren.

Historische Einordnung und mediale Berichte

In der Vergangenheit wurde diese Prämie in Medienbeiträgen stark thematisiert. Verschiedene Zeitungen berichteten darüber, dass bei einem Renteneintritt mit 70 Jahren eine Zusatzsumme von bis zu 66.000 Euro möglich sei. Die Informationen stützten sich teilweise auf ältere Regierungsbeschlüsse, die im September 2024 getroffen wurden.

Einige Veröffentlichungen verwiesen zudem auf eine frühere Stellungnahme von Rentenexperten, die die damalige Gesetzesinitiative kritisch, aber auch interessiert begleitet hatten. Obwohl diese Pläne zunächst von der Regierungsseite positiv aufgenommen worden waren, entstand daraus letztlich kein bindendes Gesetz.

Warum wurde die Prämie nicht umgesetzt?

Nach dem ursprünglichen Regierungsbeschluss von September 2024 sollte die Rentenaufschubprämie in das sogenannte „Wachstumschancengesetz“ integriert werden. Allerdings kam dieses Gesetzgebungsverfahren nicht zum Abschluss.

Eine entscheidende Rolle spielte dabei die politische Situation, die sich im November 2024 durch die Auflösung der Ampelkoalition und das Ausscheiden der FDP aus der Bundesregierung grundlegend änderte.

Faktoren für das Scheitern des Gesetzesvorhabens:

  • Keine Mehrheit im Bundestag für das ursprüngliche Paket.
  • Regierungsumbildung und fehlende Abstimmungen mit dem Bundesrat.
  • Politische Prioritäten verschoben sich durch neue Koalitionskonstellationen.

Infolgedessen wurde das Vorhaben einer Rentenaufschubprämie nicht weiterverfolgt und bis dato auch nicht neu aufgegriffen.

Aktuelle Rechtslage: Keine Rentenaufschubprämie

Gegenwärtig existiert keine gesetzliche Grundlage, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern eine solche Prämie bei späterem Rentenbeginn gewährt. Sämtliche Meldungen, die weiterhin von hohen Geldbeträgen für längeres Arbeiten sprechen, beruhen auf früheren Ideen, die mittlerweile als hinfällig gelten.

Wer dennoch plant, den Rentenbeginn hinauszuzögern, kann von den bestehenden Regelungen profitieren, wie einem höheren monatlichen Rentenanspruch durch die Aufschubzeiten. Eine einmalige Sonderprämie ist jedoch nicht vorgesehen.

Mögliche Zukunftsszenarien

Ob eine Rentenaufschubprämie jemals realisiert wird, hängt stark von politischen Entwicklungen ab. Sollte es künftig zu einer anderen Regierungsmehrheit kommen, könnten neue Modelle zur Förderung längerer Lebensarbeitszeiten auf den Tisch kommen. Unter einer möglichen Regierung der CDU/CSU wurde in der Vergangenheit etwa über eine „Aktivrente“ spekuliert, bei der Teile des Hinzuverdienstes steuerfrei bleiben könnten. Dies betrifft jedoch ein anderes Konzept als die diskutierte Rentenaufschubprämie.