Im Juli wird es in Deutschland wieder eine Rentenerhöhung geben, wie fast jedes Jahr zu dieser Zeit.
Aber was genau bedeutet das für Rentner, insbesondere für diejenigen, deren Rente erst im Herbst beginnt? Haben sie ebenfalls Anspruch auf die Erhöhung, und wie wirkt sich diese Änderung insgesamt aus?
Warum gibt es eine Rentenerhöhung?
Die Rentenerhöhung basiert vor allem auf der Lohnentwicklung des Vorjahres. Wenn die Löhne steigen, folgt in der Regel auch eine Anpassung der Renten.
In seltenen Fällen, wie zuletzt 2021 im zweiten Corona-Sommer, kann es zu Ausnahmen kommen.
Damals gab es in Westdeutschland keine Erhöhung, während in Ostdeutschland die Renten um 0,7% angepasst wurden. Diese Anpassungen sollen die Kaufkraft der Rentner sichern und werden politisch sorgfältig abgewogen.
Was ist der Nachhaltigkeitsfaktor?
Ein weiterer entscheidender Faktor bei der Rentenanpassung ist der sogenannte Nachhaltigkeitsfaktor.
Dieser berücksichtigt das Verhältnis zwischen den Beitragszahlern, also den Menschen, die derzeit arbeiten und in die Rentenversicherung einzahlen, und den Rentnern, die bereits eine Rente beziehen. Verändert sich dieses Verhältnis zugunsten der Rentner, steigen die Renten weniger stark.
Umgekehrt führt ein günstigeres Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentnern zu stärkeren Rentenerhöhungen.
Was passiert, wenn die Rente erst im Herbst beginnt?
Eine häufige Frage ist, ob man von der Rentenerhöhung im Juli profitiert, wenn man erst im Herbst – zum Beispiel im Oktober oder November – in Rente geht.
Um diese Frage zu beantworten, ist ein Verständnis der Rentenformel notwendig. Die Rentenformel besteht aus vier Faktoren, wobei der Rentenwert der entscheidende Punkt in diesem Zusammenhang ist.
Was ist der Rentenwert und wie wird er angepasst?
Der aktuelle Rentenwert beträgt 37,60 Euro sowohl in West- als auch in Ostdeutschland. Dieser Rentenwert wird im Juli angepasst, wodurch alle Renten in Deutschland steigen.
Diese Anpassung betrifft nicht nur die Altersrenten, sondern auch Witwenrente und Erwerbsminderungsrenten. Für das Jahr 2024 steht die Erhöhung bereits fest: Der Rentenwert wird um 4,57% steigen.
Erhöht sich meine Rente, wenn ich erst später in Rente gehe?
Ja, durch den erhöhten Rentenwert steigen auch die Renten, die erst später im Jahr bezogen werden.
Es spielt keine Rolle, ob Sie im April oder im Oktober erstmals Rente beziehen – der erhöhte Rentenwert sorgt dafür, dass alle Renten steigen.
Sie müssen sich also keine Sorgen machen, dass Ihnen durch einen späteren Rentenbeginn Geld entgeht.
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Fazit
Fakt ist also: Unabhängig vom genauen Zeitpunkt des Renteneintritts profitieren alle Rentner von der Erhöhung.
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Carolin-Jana Klose ist seit 2023 Autorin bei Gegen-Hartz.de. Carolin hat Pädagogik studiert und ist hauptberuflich in der Gesundheitsprävention tätig. Ihre Expertise liegt im Sozialrecht, Gesundheitsprävention sowie bei gesellschaftspolitischen Themen. Sie ist aktiv in der Erwerbslosenberatung und engagiert sich politisch für Armutsbetroffene.