Rente: Diesen Stundenlohn braucht man um 2.000 Euro Rente zu bekommen

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Der Stundenlohn, den du während deines Arbeitslebens erhältst, hat einen direkten Einfluss auf die Höhe deiner späteren Rente. Viele Menschen in Deutschland arbeiten jahrzehntelang, nur um im Alter mit finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert zu werden. Aber wie viel musst du tatsächlich verdienen, um 2.000 Euro Rente zu erhalten?

Notwendiger Stundenlohn für Durchschnittsrente

Nach Berechnungen der Deutschen Rentenversicherung liegt der notwendige Brutto-Stundenlohn bei mindestens 21,19 Euro, basierend auf einer 37,7-Stunden-Woche. Dies entspricht einem jährlichen Bruttoeinkommen von etwa 41.541 Euro.

Mit diesem Einkommen kannst du nach 45 Beitragsjahren eine monatliche Brutto-Rente von rund 1.538 Euro erwarten.  Nach Abzügen liegt man dann bei einem Auszahlungsbetrag von ca. 1.300 Euro.

Stundenlohn für 2.000 Euro Rente

Um eine monatliche Brutto-Rente von etwa 2.033,10 Euro zu erreichen, ist laut Berechnungen der Deutschen Rentenversicherung ein Brutto-Stundenlohn von mindestens 28 Euro notwendig, basierend auf einer 37,7-Stunden-Woche. Dies entspricht einem jährlichen Bruttoeinkommen von ungefähr 54.891 Euro.
Mit diesem Verdienst liegt man über der Durchschnittsrente in Deutschland und erhält eine Auszahlung von rund 1.590,00 Euro.

Monatsrente bei Mindestlohn

Die folgende Tabelle zeigt, welche monatliche Rente du nach 45 Beitragsjahren in Abhängigkeit von deinem Stundenlohn erwarten kannst:

Stundenlohn (in Euro)
Monatsrente nach 45 Jahren (in Euro)
10 725,85
12 871,2
14 1.016,55
16 1.161,90
18 1.306,80
20 1.452,15
22 1.597,50
24 1.742,40
26 1.887,75
28 2.033,10
30 2.178,45

Personen, die nur den gesetzlichen Mindestlohn von 12 Euro pro Stunde verdienen, müssen mit einer monatlichen Rente von etwa 871,20 Euro rechnen. Dies liegt unter der Armutsgefährdungsschwelle, die bei rund 1.200 Euro Brutto-Rente liegt.

Faktoren, die die Rentenhöhe beeinflussen

Die Rentenberechnung ist komplex und berücksichtigt mehrere Faktoren. Die wichtigsten sind:

  • Entgeltpunkte: Für jedes Jahr, in dem du genau den Durchschnittslohn aller Versicherten verdienst, erhältst du einen Entgeltpunkt. Die Summe der Entgeltpunkte bestimmt maßgeblich die Höhe deiner Rente. Aktuell entspricht ein Entgeltpunkt einem Wert von 39,32 Euro.
  • Beitragsjahre: Je mehr Jahre du in die Rentenversicherung einzahlst, desto höher fällt deine Rente aus. Nach 45 Beitragsjahren und durchschnittlichem Verdienst erreichst du die sogenannte Standardrente.
  • Renteneintrittsalter: Wenn du vorzeitig in Rente gehst, musst du Abschläge in Kauf nehmen. Umgekehrt führen zusätzliche Arbeitsjahre zu einer Erhöhung der Rentenansprüche.
  • Stundenlohnverlauf: Der Stundenlohn bleibt selten über das gesamte Arbeitsleben konstant. Lohnerhöhungen, Teilzeitarbeit oder Phasen der Arbeitslosigkeit beeinflussen die Rentenhöhe.

Rechtlicher Anspruch auf Rente

In Deutschland besteht ein gesetzlicher Anspruch auf Altersrente, geregelt im Sechsten Buch Sozialgesetzbuch (SGB VI). Dieser Anspruch gilt für alle, die in der gesetzlichen Rentenversicherung pflicht- oder freiwillig versichert sind. Voraussetzung ist das Erreichen der Regelaltersgrenze und eine Mindestversicherungszeit von fünf Jahren (§ 35 SGB VI).

Dieser rechtliche Rahmen stellt sicher, dass Arbeitnehmer nach Erfüllung der Mindestanforderungen Anspruch auf die gesetzliche Rente haben. Das System der gesetzlichen Rentenversicherung basiert auf dem Solidaritätsprinzip und soll eine Grundabsicherung im Alter gewährleisten.

Auswirkungen niedriger Löhne auf die Altersvorsorge

Personen mit niedrigen Stundenlöhnen sind besonders von Altersarmut bedroht. Trotz jahrzehntelanger Arbeit reicht die Rente oft nicht aus, um den Lebensstandard zu halten. Die Armutsgefährdungsschwelle liegt deutlich über den Rentenansprüchen, die mit einem Mindestlohn erzielt werden können.

Es ist daher wichtig, sich frühzeitig mit der eigenen Altersvorsorge auseinanderzusetzen. Neben der gesetzlichen Rente können betriebliche und private Vorsorgemaßnahmen dazu beitragen, finanzielle Engpässe im Alter zu vermeiden.

Möglichkeiten zur Erhöhung der Rentenansprüche

Wer seine zukünftige Rente verbessern möchte, hat verschiedene Möglichkeiten:

  • Zusätzliche Beitragsjahre: Längeres Arbeiten erhöht die Anzahl der Entgeltpunkte.
  • Höherer Verdienst: Ein höherer Stundenlohn führt direkt zu mehr Entgeltpunkten.
  • Freiwillige Beiträge: Selbstständige oder Personen mit geringfügigem Einkommen können freiwillige Beiträge leisten.
  • Betriebliche Altersvorsorge: Durch Arbeitgeberangebote können zusätzliche Rentenansprüche aufgebaut werden.
  • Private Vorsorge: Riester-Rente, Rürup-Rente oder andere private Sparmodelle können die gesetzliche Rente ergänzen.