Steigende Lebenshaltungskosten, höhere Ausgaben für Wohnen und Gesundheit sowie die eigene finanzielle Vorsorge stellen viele Rentnerinnen und Rentner vor Herausforderungen. Umso wichtiger ist es, sämtliche staatliche und kommunale Leistungen zu kennen, die das monatliche Budget spürbar entlasten können.
Dieser Beitrag gibt einen Überblick über zentrale Zuschüsse und Hilfsangebote, die Rentnerinnen und Rentner im Jahr 2025 in Deutschland in Anspruch nehmen können
Welche Wohnzuschüsse stehen Rentnerinnen und Rentnern zur Verfügung?
Das Wohngeld unterstützt insbesondere Menschen mit geringem Einkommen bei der Begleichung ihrer Miete unterstützt. Ab Januar 2025 wird das sogenannte „Wohngeld Plus“ im Rahmen der Wohngeldreform um durchschnittlich 15 Prozent angehoben.
Dies bedeutet für viele Rentnerinnen und Rentner eine Erhöhung von rund 30 Euro pro Monat. Die genaue Höhe des Zuschusses hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Höhe der Miete
- Gesamteinkommen des Haushalts
- Anzahl der im Haushalt lebenden Personen
Wer wissen möchte, ob ein Anspruch auf Wohngeld vorliegt, sollte sich an die zuständige Wohngeldstelle (in der Regel bei der Stadt- oder Kreisverwaltung) wenden.
Auch wenn man bereits Wohngeld erhält, lohnt es sich, über die neue Erhöhung informiert zu bleiben und gegebenenfalls einen aktualisierten Antrag zu stellen.
Lastenzuschuss für Wohneigentümer
Rentnerinnen und Rentner, die in ihrem eigenen Haus oder in ihrer Eigentumswohnung leben, profitieren vom sogenannten Lastenzuschuss.
Während das Wohngeld vor allem für Mieterinnen und Mieter gedacht ist, deckt der Lastenzuschuss typische Kosten des Wohneigentums wie Hypothekenzinsen, Grundsteuer oder größere Instandhaltungen ab.
Gerade für Seniorinnen und Senioren mit niedrigem Einkommen stellt dieser Zuschuss eine wichtige Hilfsmaßnahme dar, um trotz steigender Nebenkosten in der eigenen Immobilie bleiben zu können.
Die Höhe des Lastenzuschusses wird individuell auf Basis des Einkommens und der konkreten Wohnkosten berechnet; einen Antrag stellt man – ähnlich wie beim Wohngeld – über die zuständigen kommunalen Behörden.
Was ist Grundsicherung im Alter und wer hat Anspruch?
Nicht alle älteren Menschen verfügen über eine auskömmliche Rente. In solchen Fällen greift die Grundsicherung im Alter. Diese Sozialleistung sichert das Existenzminimum für Personen, deren Einkünfte für den täglichen Lebensunterhalt nicht ausreichen. Sie umfasst unter anderem:
- Einen monatlichen Regelsatz für den Lebensunterhalt
- Übernahme der Miet- und Heizkosten, soweit sie angemessen sind
- Freibeträge, etwa für Teile der Rente oder geringfügige Beschäftigungen
Der Antrag auf Grundsicherung muss beim zuständigen Sozialamt gestellt werden. Bei der Berechnung werden verschiedene Aspekte berücksichtigt, zum Beispiel, ob es eigenes Vermögen oder andere Einkünfte gibt. Gleichzeitig gibt es aber Freibeträge, damit beispielsweise ein kleiner Nebenverdienst nicht vollständig angerechnet wird.
Wer vermutet, unter die Einkommensgrenzen zu fallen, sollte sich frühzeitig beraten lassen, um sicherzugehen, dass ihm keine Leistung entgeht.
Welche steuerlichen Entlastungen gelten ab 2025?
Ab dem Jahr 2025 wird der steuerliche Grundfreibetrag auf 12.960 Euro pro Steuerzahler erhöht. Das bedeutet, dass Einkommen bis zu dieser Grenze komplett steuerfrei bleibt. Insbesondere Seniorinnen und Senioren, deren Rente knapp oder im mittleren Bereich liegt, profitieren davon, weil ein größerer Teil ihrer Einkünfte unversteuert bleibt.
Darüber hinaus existieren weitere steuerliche Vorteile, zum Beispiel bei den Aufwendungen für Kranken- und Pflegeversicherung oder bei außergewöhnlichen Belastungen (z. B. krankheitsbedingte Kosten). Wer Fragen zu seiner persönlichen Situation hat, sollte sich an einen Steuerberater oder eine Lohnsteuerhilfe wenden.
Dort kann man unter anderem prüfen lassen, ob die Abgabe einer Steuererklärung überhaupt notwendig ist oder ob sich daraus sogar eine Rückerstattung ergibt.
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Wie hoch fällt die Rentenerhöhung 2025 aus?
Ein weiterer wichtiger Punkt zur finanziellen Entlastung ist die jährliche Rentenanpassung. Prognosen zufolge könnte es 2025 zu einer Erhöhung der Renten um etwa 3,5 Prozent kommen.
Dieser Wert orientiert sich in der Regel an der Lohnentwicklung und zielt darauf ab, die Kaufkraft der Renten zu erhalten. Zwar deckt diese Anpassung oft nicht alle Mehrkosten, doch sie ist ein essenzielles Instrument, um Seniorinnen und Senioren zumindest teilweise vor Inflation und steigenden Lebenshaltungskosten zu schützen.
Die genaue Höhe der Anhebung wird jedes Jahr von der Bundesregierung basierend auf den Vorjahresdaten festgelegt. Die Bekanntgabe wird im Laufe des Monats März stattfinden.
Welche Zuschüsse gibt es zur Krankenversicherung?
Gerade im Alter fallen häufig hohe Ausgaben im Gesundheitsbereich an. Viele Rentnerinnen und Rentner sind in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert.
Allerdings gibt es auch Menschen, die sich freiwillig gesetzlich krankenversichert haben oder sogar privat versichert sind. Für diejenigen, die ihre Krankenversicherungsbeiträge als erhebliche finanzielle Belastung wahrnehmen, steht ein Zuschuss zur Krankenversicherung zur Verfügung. Dieser Zuschuss:
- Wird von der Deutschen Rentenversicherung (DRV) gewährt
- Orientiert sich an der Höhe der monatlichen Rente und den tatsächlichen Beitragskosten
- Muss gesondert beantragt werden
Es empfiehlt sich, bei Fragen diesbezüglich direkt mit der DRV Kontakt aufzunehmen oder sich von einer Rentenberatungsstelle Unterstützung zu holen. Häufig ergibt sich dadurch eine monatliche Entlastung, die bei geringen Renten beträchtlich sein kann.
Welche weiteren Unterstützungsangebote bestehen für Rentner?
Neben den großen Zuschussposten und Reformen lohnt sich für Rentnerinnen und Rentner der Blick auf kleinere, aber nicht minder wirksame Unterstützungsleistungen:
- Vergünstigungen im öffentlichen Nahverkehr
Viele Kommunen bieten spezielle Seniorentickets oder Rabatte für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) an. Die Preise variieren stark je nach Wohnort, ein Blick auf das lokale Angebot kann sich jedoch lohnen. - Rabatte bei kulturellen und sozialen Einrichtungen
Museen, Schwimmbäder, Theater und weitere Einrichtungen bieten oft ermäßigte Eintrittskarten für Rentnerinnen und Rentner. Mancherorts gibt es sogar kostenlose oder stark vergünstigte Freizeitangebote. - Unterstützung durch gemeinnützige Organisationen
Wohlfahrtsverbände, Kirchengemeinden oder andere Vereine haben häufig besondere Programme für Seniorinnen und Senioren, zum Beispiel Mahlzeitendienste, Einkaufshilfen oder Begegnungscafés. Hier kann man nicht nur finanzielle Entlastungen finden, sondern auch soziale Kontakte pflegen. - Beratungsstellen
In vielen Städten gibt es Seniorenbüros oder soziale Beratungsstellen, die Auskunft über Hilfsangebote vor Ort geben. Dort kann man sich unverbindlich informieren und bei Bedarf auch bei der Antragstellung beraten lassen.
Eine rechtzeitige Antragstellung ist wichtig
Ob Wohngeld Plus, Lastenzuschuss, Grundsicherung, steuerliche Erleichterungen, Rentenanpassungen oder Krankenversicherungszuschüsse – es gibt zahlreiche Wege, die finanzielle Situation im Alter zu stabilisieren. Entscheidend ist, dass diese Leistungen in der Regel nicht automatisch gewährt werden. Wer Geld sparen will, muss aktiv werden:
- Informationen sammeln: Beim Sozialamt, bei der Rentenversicherung, der Wohngeldstelle oder bei Beratungsangeboten von Wohlfahrtsverbänden.
- Anträge stellen: Formulare sind oft komplex. Doch erst ein vollständig ausgefüllter Antrag ermöglicht eine konkrete Prüfung und Bescheidung.
- Fristen beachten: Gerade bei Rentenerhöhungen und Wohngeldänderungen lohnt es sich, regelmäßig nach neuen Bestimmungen zu schauen.
Je eher man sich um seine Ansprüche kümmert, desto schneller kann eine finanzielle Entlastung eintreten.
Wer hierbei Unterstützung benötigt, findet kompetente Hilfe bei den genannten Stellen. Auch der Kontakt zu erfahrenen Beraterinnen und Beratern kann Missverständnisse vermeiden und den Antrag beschleunigen.