Kostenlose Auskunft bei der Schufa – So kann jeder prüfen und korrigieren

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Die Schufa oder die Creditreform sind sicherlich jedem Menschen über 18 Jahren, der schon einmal einen Kredit angefragt hat oder eine Ratenzahlung vereinbaren wollte, ein Begriff. Beide Unternehmen erfassen und bewerten das Zahlungsverhalten von Millionen von Menschen, um deren Kreditwürdigkeit einzuschätzen.

Wenn Sie bemerken, dass Kredite plötzlich teurer werden oder bestimmte Dienstleistungen nur noch gegen Vorkasse angeboten werden, könnte das an Ihrer Bonitätsbewertung dieser Unternehmen liegen.

Welche persönlichen Daten bei der Bewertung verwendet werden und wie diese die eigene Bonitätsbewertung beeinflussen, weiß man jedoch meistens nicht.

Wie kann ich mich informieren?

Um zu erfahren, welche Daten verwendet werden, können Sie eine kostenlose Auskunft bei den Auskunfteien anfordern. Die Anträge können Sie direkt bei Schufa, Creditreform oder anderen Anbietern einreichen.

Datenauskunft ist kostenfrei

Lassen Sie sich nicht von kostenpflichtigen Angeboten täuschen – die Auskunft ist gesetzlich einmal im Jahr kostenfrei.

So erhalten Sie die kostenlose Auskunft

Die kostenlose Auskunft lässt sich einfach und ohne Angabe von Gründen schriftlich oder über die Internetseite der jeweiligen Auskunftei beantragen.

Oft sind die kostenlosen Anträge gut versteckt, achten Sie daher auf seriöse Links oder nutzen Sie vorgefertigte Musterbriefe, die Sie online finden können.

Regelmäßig Daten prüfen

Ihre Daten sollten sie mindestens einmal jährlich bei den großen Auskunfteien wie Schufa, Creditreform und CRIF Bürgel anfragen und zusenden lassen. Sie erfahren dadurch, welche Daten zu welchem Zweck gespeichert werden, woher diese stammen und an wen sie weitergegeben werden.

Fehlerhafte Daten korrigieren

Sollten Kredite oder Käufe ohne nachvollziehbaren Grund abgelehnt werden, kann dies auch an fehlerhaft gespeicherten Daten liegen. Diese müssen die Auskunfteien kostenlos korrigieren oder löschen.

Ein formloses Schreiben mit konkreten Angaben und gegebenenfalls Belegen genügt für eine Korrektur. Die Auskunft können sie ohne Kopie Ihres Personalausweises einholen, da zur Identifikation Name, Anschrift und Geburtsdatum vollkommen ausreichend sind.

Strenge Auflagen für die Datenweitergabe

Unternehmen dürfen nur unter strengen Auflagen Zahlungsrückstände an Auskunfteien melden. Es muss eine Zustimmung der betroffenen Person vorliegen oder ein berechtigtes Interesse bestehen.

Die Informationen dürfen erst nach mehreren Mahnungen und einer angemessenen Frist übermittelt werden. Dennoch können auch unbegründete Forderungen zu negativen Bewertungen führen, die dann Ihre Kreditwürdigkeit beeinträchtigen.

Inkassounternehmen drohen oft mit der Schufa

Die Macht der Schufa und anderen Auskunfteien wird auch regelmäßig von betrügerischen Inkassounternehmen als Druckmittel genutzt. Es wird mit einem angedrohten Schufaeintrag Druck aufgebaut und versucht die Zahlung dadurch herauszupressen und zu beschleunigen.

Automatisierte Entscheidungsfindung: Was steckt dahinter?

Hinter dem Begriff der automatisierten Entscheidungsfindung verbirgt sich, dass Entscheidungen, wie z.B. die Gewährung eines Kredits, auf Grundlage von Algorithmen und Scores getroffen werden.

Wenn Sie feststellen, dass ein Kauf auf Rechnung plötzlich nicht mehr möglich ist oder Kreditkonditionen verschlechtert wurden, sollten Sie beim Anbieter und der entsprechenden Auskunftei nachfragen.

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat bestätigt, dass Verbraucher das Recht auf detaillierte Informationen zu solchen Entscheidungen haben.

Wie funktioniert der Schufa Score-Simulator?

Seit Mai 2023 bietet die Schufa einen Score-Simulator an, mit dem Sie nachvollziehen können, wie bestimmte finanzielle Entscheidungen Ihre Kreditwürdigkeit beeinflussen könnten. Dies ist jedoch nur eine Simulation und kein tatsächlicher Score.

Es zeigt beispielhaft, wie sich etwa die Anzahl Ihrer Kreditkarten oder die pünktliche Rückzahlung von Krediten auf Ihre Bewertung auswirken könnte.

Beachten Sie, dass jede Auskunftei eigene Bewertungssysteme hat, und ein guter Score bei einer Auskunftei nicht automatisch bei einer anderen gilt.

Den Score Simulator können sie auf der Seite der Schufa testen.

Zentralen Energiekundendatenbank erfolgreich verhindert

Die Verbraucherzentrale NRW und Datenschutzbehörden verhinderten erfolgreich die Pläne der Schufa und CRIF Bürgel, eine zentrale Datenbank für Energiekunden zu erstellen.

Die Datenbank sollte Kunden identifizieren, die häufig den Anbieter wechseln, um immer wieder von Neukundenrabatten zu profitieren. Dies wurde als nicht vereinbar mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) eingestuft.