Kann die Rente noch gerettet werden? Renten­niveau von 53 Prozent ab 2024 gefordert

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Die Linke fordert in einem umfangreichen Antrag des Rentenexperten Matthias W. Birkwald mehr Geld zur Stabilisierung der Rente und eine deutliche Kürzung der Leistungen für Spitzenverdiener. Ansonsten sei die Rente mit der ursprünglichen Idee einer Altersabsicherung nicht mehr zu retten.

Forderung nach einem Gesetzgebungsverfahren

Die Bundestagsfraktion der Linken fordert die Bundesregierung in einem Antrag des Rentenexperten Matthias W. Birkwald auf, ein Gesetzgebungsverfahren einzuleiten, um mehr Geld in die Rentenkassen zu pumpen und die Leistungen für Spitzenverdiener zu begrenzen.

Die Partei fordert in ihrem Antrag außerdem die Einführung einer Erwerbstätigenversicherung. Alles nachzulesen in der Bundestagsdrucksache 20/8219. In diesem Artikel zeigen wir, worum es den Linken geht. Um die Zukunft von vielen Millionen Menschen, die ohne eine Änderung des Rentensystems zu Armutsrentnern werden.

Die Linke setzt sich für eine grundlegende Reform des deutschen Rentensystems ein. In einem Antrag an die Bundesregierung, dokumentiert in der Bundestagsdrucksache 20/8219, fordert die Bundestagsfraktion der Linken eine Anhebung des Rentenniveaus auf 53 Prozent ab dem Jahr 2024.

Dieser Schritt ist Teil eines umfassenden Forderungskatalogs, der auch die Einführung einer Erwerbstätigenversicherung und weitere Maßnahmen zur Sicherung der Renten beinhaltet. In diesem Artikel beleuchten wir die Hintergründe dieser Forderungen und ihre Auswirkungen auf die Zukunft der Renten in Deutschland.

Die gesetzliche Rente als Rückgrat der Alterssicherung

Die umlagefinanzierte gesetzliche Rentenversicherung spielt eine zentrale Rolle in der Alterssicherung in Deutschland. Trotz der Rentenkürzungen der letzten beiden Jahrzehnte stellt sie für die meisten Menschen die wichtigste Einkommensquelle im Alter dar. Insbesondere in Ostdeutschland und für Frauen ist sie oft die einzige verlässliche Absicherung.

Im Gegensatz zu kapitalgedeckten Altersvorsorgeformen sichert die gesetzliche Rente nicht nur das Risiko des Lohnausfalls im Alter, sondern auch Invalidität und Hinterbliebenenversorgung ab. Darüber hinaus enthält sie Elemente des sozialen Ausgleichs wie die Anerkennung von Kindererziehungszeiten und die Sockelrente.

Aktuelle Probleme des Rentensystems

Die Rentenanpassungen der letzten Jahre blieben weit hinter der Inflation zurück, was zu einer schleichenden Entwertung der Renten geführt hat. Die Linke hält das derzeitige Leistungsniveau der gesetzlichen Rente für zu niedrig. Die Durchschnittsrente von nur 1.152 Euro, die an 21,3 Millionen Rentnerinnen und Rentner ausgezahlt wird, verdeutlicht dieses Problem.

Der Forderungskatalog der Linken

Die Linke hat einen umfassenden Forderungskatalog vorgelegt, um die Rentensituation in Deutschland zu verbessern. Dieser beinhaltet unter anderem:

  • Die Anhebung des Rentenniveaus auf 53 Prozent ab Januar 2024.
  • Die Erhöhung des Beitragssatzes zur Gesetzlichen Rentenversicherung.
  • Die Prüfung einer überparitätischen Beteiligung der Arbeitgeberseite an den Beitragslasten.
  • Die schrittweise Umwandlung der Gesetzlichen Rentenversicherung in eine Erwerbstätigenversicherung.
  • Die schrittweise Verdoppelung der Beitragsbemessungsgrenze zur allgemeinen Rentenversicherung bis Januar 2026.
  • Die Einführung einer “Beitragsäquivalenzgrenze” ab Juli 2026.
  • Die Abschaffung staatlicher Förderungen für private Altersvorsorge und steuerfreier Entgeltumwandlung.
  • Die Abschaffung der Obergrenze der Nachhaltigkeitsrücklage der Gesetzlichen Rentenversicherung.

Fazit: So kann die Rente gerettet werden

Die Einführung einer Erwerbstätigenversicherung und die Beendigung der staatlichen Förderung von Betriebsrenten und privater Altersvorsorge können Schritte sein, die die Finanzen der gesetzlichen Rente stabilisieren könnten.

Die Linke betont, dass diese Maßnahmen notwendig sind, um die Rentensituation in Deutschland zu verbessern und Millionen Menschen vor drohender Altersarmut zu schützen. Inwieweit diese Forderungen Gehör finden und welche Auswirkungen sie auf das deutsche Rentensystem haben könnten, wird sich in den nächsten Jahren zeigen.

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