Sozialstrukturatlas von Berlin offenbart Zusammenhang zwischen Armut und Risiko für Krankheiten
07.03.2014
Der neue Berliner Sozialstrukturatlas macht deutlich, dass die sozialen und gesundheitlichen Chancen in der Hauptstadt stark vom Wohnbezirk abhängen. So sind in sozial schwächeren Stadtteilen mit höheren Anteilen von Erwerbslosen wie in Neukölln nicht nur die Einkommen niedriger, auch die mittlere Lebenserwartung ist geringer bei einer gleichzeitig erhöhten vorzeitigen und vermeidbaren Sterblichkeit. Zudem treten häufiger tabakassoziierte Krebserkrankungen auf.
Berlin schneidet häufig schlechter ab als der Bundesdurchschnitt
Die Ergebnisse der Auswertung sprechen eine deutliche Sprache: Wer arm ist, hat ein höheres Risiko früher zu sterben. In den Bezirken Neukölln und Mitte ist die soziale und gesundheitliche Belastung am höchsten. Aber auch in Marzahn-Hellersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg und Spandau sind die Probleme größer als im Berliner Durchschnitt. Die Gegenbeispiel sind die Bezirke Steglitz-Zehlendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf. Diese Verteilung ist bereits seit Jahren annähernd gleich.
Insgesamt schneidet Berlin in vielen Punkten schlechter als der Bundesdurchschnitt ab. So ist die Erwerbslosenquote mit 14,3 Prozent fast doppelt so hoch. Die Armutsrisikoquote liegt mit 21,1 Prozent sechs Punkte höher. Weitere Merkmale, bei denen Berlin dem Bundesdurchschnitt hinterher hängt, betreffen die Lebenserwartung, die vorzeitige Sterblichkeit und die Zahl der Raucher. (ag)
- Über den Autor
- Letzte Beiträge des Autors