Hartz-IV Bezieher drohte im Jobcenter mit “Ärger machen” und wird festgenommen

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Antrag auf Vorschuss endet mit großem Polizeieinsatz

Am Donnerstag ereignete sich im Jobcenter Celle ein Zwischenfall mit Bedrohungslage, wie die Polizeidirektion Celle meldete. Ein 34 Jahre alter Mann forderte einen Vorschuss und drohte mit “Ärger machen”. Die Polizei musste anrücken und den Mann festnehmen.

Corona-Krise verschärft Lage

Kirchen, Sozialverbände, Wissenschaftler und auch Parteien wie Die Linke oder die Grünen fordern faktisch seit Beginn der Corona-Krise einen Hartz IV-Zuschuss für Lebensmittel. Bislang verhallen diese Forderungen. Jobcenter lehnen Zuschüsse ab, erste Gerichte haben Eilanträge abgewiesen, obwohl offenkundig wurde, dass durch Schließungen von Tafeln und anderen Einrichtungen die Regelleistungen nicht ausreichen, um sich gesund und ausreichend zu versorgen. Zusätzlich verschärft sich die Lage für Arbeitnehmer und Soloselbstständige. Immer mehr Menschen müssen Hartz IV beantragen. Die Antragslage habe sich nahezu verdreifacht, berichtet die Bundesagentur für Arbeit.

Das führt zu Verzweiflungen und auch zu Verzweiflungstaten, die allerdings keinesfalls zu rechtfertigen sind. So kam es zu einer akuten Bedrohungslage am Donnerstag im Jobcenter Celle. Ein 34 Jahre alter Mann forderte in der Behörde vehement einen Vorschuss, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Da aber derzeit aufgrund der Corona-Krise Abstandsregelungen gelten, sollte der Antragsteller sein Anliegen schriftlich auf einem bereitgestellten Zettel aufschreiben.

Ärger machen wenn Vorschuss abgelehnt wird

Dies tat der Mann auch und schrieb jedoch zusätzlich, dass er im Falle einer Verweigerung seines Anliegens “Ärger machen” wolle. Der Mann trug einen Tarnanzug und eine Militärweste, wie die Polizei in einer Pressemittelung schrieb. Jobcenter-Mitarbeiter konnten auch ein mitgeführtes Messer erkennen. Tatsächliche Bedrohungen gingen allerdings von dem Mann nicht aus. Die Mitarbeiter verständigten die Polizei.

Mann hatte Küchenmesser und eine Spielzeugpistole bei sich

Mehrere Polizeiwagen fuhren vor und nahmen den Mann fest. “Eine unmittelbare Gefahr ging in diesem Moment nicht von ihm aus”, so ein Sprecher. Der Mann wurde dennoch festgenommen. Bei einer anschließenden Durchsuchung wurden handelsübliche Küchenmesser und eine Spielzeugpistole sichergestellt. Nach Feststellung der Personalien wurde der Mann wieder entlassen. Der Täter muss sich nunmehr auf eine Anzeige “wegen einer versuchten räuberischen Erpressung” gefasst machen. Aussagen machte der Mann nicht und schaltete einen Anwalt ein.

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