Gruppe bewarf Obdachlosen mit Steinen und verletzte helfenden Rollstuhlfahrer

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Es ist eine Tat, die derzeit für Entsetzen und Fassungslosigkeit sorgt: In Troisdorf im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen haben Jugendliche einen Obdachlosen mit Steinen beworfen. Dabei wurde nach Angaben der Polizei auch ein Rollstuhlfahrer verletzt, der dem offenbar geistig behinderten Obdachlosen zu Hilfe eilte.

Acht bis 11 Täter bewarfen Obdachlosen mit Steinen

Mitten in der Troisdorfer Fußgängerzone soll eine Gruppe Jugendlicher einen geistig behinderten Obdachlosen mit Steinen beworfen haben. Das Opfer wurde nach Angaben der Polizei verletzt. Die Tat soll sich bereits am Montagabend gegen 20 Uhr auf dem Wilhelm-Hamacher-Platz ereignet haben. Der Platz befindet sich im Zentrum der örtlichen Fußgängerzone visavie eines Einkaufszentrums.

Nach Angaben der Polizei sollen insgesamt acht Personen an der Tat beteiligt gewesen sein. Sie bewarfen den Obdachlosen mit Steinen. Das Opfer suchte Schutz hinter einer Holzkiste. Während der Mann hinter der Kiste Schutz vor den Steinwürfen suchte, versuchte ein Rollstuhlfahrer dem Obdachlosen zu helfen.

Helfer wurde getreten und ins Gesicht geschlagen

Der 55-jährige Zeuge und Helfer konnte jedoch kaum helfen, da er aufgrund einer Behinderung selbst im Rollstuhl sitzt. Bei der Hilfeleistung geriet der Mann selbst in Bedrängnis, da er nun ebenfalls von den Jugendlichen angegriffen wurde.

Mindestens einer der Täter schlug dem Helfer mit der Faust ins Gesicht und trat ihn mit Schuhen. Dabei erlitt der 55-Jährige laut Polizei eine Platzwunde. Bevor die Polizei am Tatort eintraf, waren die Täter bereits geflüchtet.

Polizei sucht nach Zeugen

Über die Täter weiß die Polizei noch nicht viel, deshalb sucht sie nach Zeugen. Nach Angaben der Opfer sollen mindestens acht bis elf Personen an der Tat beteiligt gewesen sein. Unter den Tätern sollen sich auch drei Frauen befunden haben.

Ein männlicher Täter soll Jeans, einen hellblauen Pullover, weiße Turnschuhe und ein Basecap getragen haben. Bislang konnten außer den beiden Opfern keine weiteren Zeugen ausfindig gemacht werden.

Die Polizei ist daher auf weitere Zeugen angewiesen, die Angaben zum Tathergang oder zu den Tätern machen können. Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen.

Gewalt gegen Armutsbetroffene

Über die Hintergründe der Tat ist noch nichts bekannt. Die Gründe für Gewalt gegen Obdachlose sind jedoch vielfältig und komplex. Einige Täter könnten von Vorurteilen und Vorbehalten getrieben sein, andere handeln aus Frust oder Unverständnis. Manche nutzen ihre Überlegenheit aus, um Macht über Schwächere auszuüben. Auch die aktuelle gesellschaftliche Debatte über Menschen in Armut kann diese und andere Taten begünstigen.

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