Bürgergeld: Jobcenter verhindert Ausbildung bei der Bundeswehr

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Herr S ist technisch talentiert und wechselt noch zu Schulzeiten auf eine Schule, die einen IT-Schwerpunkt anbietet. Dafür muss er in eine eigene Wohnung ziehen. Dort bekommt er Schülerbafög. Als der Schulabschluss naht, bewirbt Herr S sich bei der Bundeswehr in der IT-Truppe.

Für die Ausbildung eine Wohnung gesucht

Der Abschluss ist gut und die Bundeswehr sucht dringend junge IT-Azubis. Herr S sucht sich deswegen schon einmal eine kleine Bleibe in der Nähe seines zukünftigen Arbeitgebers.

Die kurze Zeit zwischen Schulabschluss und Ausbildungsbeginn soll das Jobcenter einspringen. Unglücklicherweise ist die Bewerbung bei der Bundeswehr abhandengekommen. Nun soll das Jobcenter für einige Monate länger mit Bürgergeld einspringen, bis eine neue Bewerbung möglich ist.

Jobcenter verweigert sich, weil es nicht gefragt wurde

Das Jobcenter verweigert die Zahlung der kleinen Wohnung, weil Herr S nicht gefragt habe, ob er mit 17 schon in eine eigene Wohnung ziehen dürfe. Dass Herr S schon zu Schulzeiten eine eigene Wohnung hatte, interessiert das Jobcenter dabei nicht.

Nach Logik des Jobcenters hätte Herr S nach der Schule zu den Eltern zurückziehen müssen, um dann zu fragen, ob er in eine eigene Wohnung ziehen darf. Das ist falsch. Wer einmal aus gutem Grunde ausgezogen ist, bleibt auch eigenständig.

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Lieber streiten statt unterstützen

Der Streit mit dem Jobcenter geht hin und her, ein Gerichtsverfahren läuft. Da das Jobcenter aber auch für die Dauer des Gerichtsverfahrens keine Wohnkosten zahlt, muss Herr S sich etwas einfallen lassen.

Außerdem verlangt das Jobcenter auch den Nachweis von allen möglichen Bewerbungsbemühungen, obwohl Herr S eine klare Vorstellung von seiner Zukunft bei der Truppe hat.

So kommt es dann, dass Herr S ein gutes Ausbildungsangebot bei einem Unternehmen der IT-Branche der freien Wirtschaft erhält. Um dem ganzen Hin und Her ein Ende zu bereiten, nimmt er das Angebot an und bewirbt sich nicht mehr bei der Bundeswehr.

Jobcenter verhinderte Ausbildung bei der Bundeswehr

Das Jobcenter hat nun also ein vielversprechendes IT-Talent dazu bewegt, der Truppe den Rücken zu kehren und sich der freien Wirtschaft anzuschließen. Die Bundeswehr ging leer aus. Die Verteidigungsbereitschaft der Truppe wird sich also eher nicht durch die Hilfe der Jobcenter verbessern.

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