Armut in Deutschland verfestigt sich
VdK befürchtet zunehmende Armut durch die Wirtschaftskrise
Der Sozialverband VdK bewertete die heute veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamts zur Armutsgefährdung als "beunruhigend".
"In Deutschland verfestigte sich die Armut von 2006 auf 2007 auf einem hohen Niveau von 15 Prozent der Bevölkerung – und das noch vor Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008", erklärte VdK-Präsidentin Ulrike Mascher am Freitag in Berlin. 14,2 Millionen Menschen sind nach Auskunft des Statistischen Bundesamtes in Deutschland von Armut betroffen.
"Alarmierend" sei die wachsende Armutsgefährdung bei Alleinerziehenden, die auf 36 Prozent angestiegen ist. Mascher: "Diese Mütter und Väter brauchen jetzt Unterstützung und Hilfe, insbesondere eine deutliche Anhebung der Hartz-IV-Regelsätze für Kinder."
Bei Arbeitslosen kletterte die Armutsgefährdungsquote von 51 Prozent auf 56 Prozent und selbst bei Erwerbstätigen sind immer noch 7 Prozent von Armut betroffen. Angesichts der Wirtschaftskrise drohen für diese Personengruppen weitere Verschlechterungen, prognostizierte Mascher und warnte vor einer Ausweitung des Niedriglohnsektors.
Besorgniserregend sei auch die Tatsache, dass 18 Prozent der über 65-jährigen Frauen akut armutsgefährdet sind, erklärte die VdK-Präsidentin. Mascher wörtlich: "Die bevorstehenden Nullrunden 2010 und 2011 lassen insbesondere für Rentnerinnen in der Gesetzlichen Rentenversicherung keine rosige Zukunft erwarten. Die drohenden zusätzlichen einseitigen Belastungen für Arbeitnehmer und Rentner bei der Gesetzlichen Krankenversicherung werden das zur Verfügung stehende geringe Alterseinkommen noch weiter schmälern." (Michael Pausder, VDK, 27.11.2009)
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