Die Linke wird gegrรผndet
Aus zwei mach eins: Die Linke. Der letzte Parteitag der Linkspartei.PDS debatiert รผber die neue Doppelparteispitze
Heute ist der letzte Tag fรผr beide Parteien; die Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG) sowie die Partei des Demokratischen Sozialismus. Linkspartei (PDS. Linkspartei) gehen nun offiziell zusammen und bilden eine gemeinsame Partei namens "Die Linke".
Heute trifft sich die Linkspartei.PDS zum letzten Parteitag in Berlin. Es soll darรผber beraten werden, welche Parteispitze die neue Partei "Die Linke" fรผhren soll. Das Ergebnis steht eigentlich schon fest und es wird nicht daran gezweifelt, dass sich daran noch etwas wesentliches รคndert. Aus den Reihen der WASG wird Oskar Lafontaine und aus den Reihen der Linkspartei.PDS Lothar Bisky die Doppelspitze fรผhren. Am Samstag findet dann der gemeinsame Parteitag statt, auf dem dann die neue Partei "Die Linke" gegrรผndet wird. "Die Fusion kรถnne nicht mehr schiefgehen", sagt Lafontaine gegenรผber der ZEIT, "die Sache ist gelaufen".
Und so ist es auch. Vielerorts gab es zwar Proteste gegen die Fusion, doch die Mehrheit der Parteimitgleider aus WASG und Linkspartei.PDS waren fรผr eine gemeinsame Partei. Nur die WASG in Berlin machte aus Protest gegen die Politik des rot-roten Senats nicht mit und lรถste sich auf. Daraus entstanden ist ein รคhnliches Modell wie die WASG, groรe Chancen werden der neuen Wahlalternative in Berlin nicht zugesprochen. Weitere Landesregierungen, auรer in Berlin, existieren zur Zeit nicht. Gut fรผr die neue Partei, da die Realpolitik viel von der eigenen Glaubwรผrdigkeit wegnimmt. Die Inhalte gehen bei Landesregierungen schnell unter und die Verwaltung eines Bundeslandes steht im Vordergrund.
Die Linke als Partei im Westen sowie im Osten war schon immer ein Traum von Gregor Gysi und Oskar Lafontaine. Zwei Jahre lang wurde um diese neue gesamtdeutsche linke Partei gerungen. Viel wurde dabei gestritten und alles lief dann doch nicht so glatt, wie es sich beide Parteispitzen vorgestellt hatten.
In Bremen hat sich gezeigt, dass es weite Wรคhlerschichten gibt, die durchaus einer sozialen, linken Partei offen gegen- รผberstehen. Zum ersten Mal ist in einem westdeutschen Landesparlament die Wรคhlervereinigung aus Linkspartei.PDS und WASG eingezogen. Auch in anderen Bundeslรคndern wird der fusionierten Partei "Die Linke" gute Wahlerfolge prognostiziert. In Niedersachsen liegt die Partei laut einer Forsa Umfrage bei acht Prozent der Stimmen. Die SPD wird also eine noch stรคrkere Konkurenz von links bekommen, auch wenn es die SPD-Spitze bisher nicht wirklich wahrhaben will. (15.06.07)