Menschen mit einer Schwerbehinderung stehen bei längeren Bahnfahrten oft vor hohen Kosten. Die Deutsche Bahn bietet deshalb eine dauerhaft ermäßigte BahnCard 25 oder 50 an. Schon ab 40,90 Euro sichern Sie sich damit 25 oder 50 Prozent Rabatt auf den Flexpreis und zusätzlich 25 Prozent auf viele Sparpreise.
Inhaltsverzeichnis
Was genau ist die ermäßigte BahnCard?
Die ermäßigte BahnCard funktioniert technisch wie die reguläre Rabattkarte:
- Sie gilt für zwölf aufeinanderfolgende Monate.
- Sie verlängert sich automatisch, wenn Sie nicht spätestens vier Wochen vor Ablauf kündigen.
- Der Rabatt wird direkt beim Ticketkauf abgezogen, egal ob online, am Automaten oder im Reisezentrum.
Im Unterschied zur Standardkarte ist der Jahrespreis deutlich geringer, weil die Bahn Menschen mit hohem Grad der Behinderung finanziell entlasten will. Die Leistungen bleiben jedoch identisch – sogar das City-Ticket für innerstädtische Anschlussfahrten ist enthalten, sobald Ihre Fernreise mindestens 100 Kilometer beträgt.
Wer hat Anspruch?
Sie können die vergünstigte Karte beantragen, wenn mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllt ist:
- Ihr Schwerbehindertenausweis weist einen Grad der Behinderung (GdB) von 70 oder höher aus.
- Sie beziehen eine Rente wegen voller Erwerbsminderung.
- Sie sind als Begleitperson im Ausweis einer schwerbehinderten Person mit Merkzeichen „B“ eingetragen.
Der Nachweis erfolgt durch das Vorzeigen oder Hochladen der relevanten Dokumente. Achten Sie darauf, dass die Bescheinigung während der gesamten Laufzeit der BahnCard gültig bleibt.
Preise 2025 im Überblick
| 2. Klasse | 1. Klasse |
| Ermäßigte BahnCard 25: 40,90 € (25 % Rabatt) Ermäßigte BahnCard 50: 122 € (50 % Rabatt) jeweils + 25 % auf Sparpreise | Ermäßigte BahnCard 25: 81,90 € (25 % Rabatt) Ermäßigte BahnCard 50: 241 € (50 % Rabatt) jeweils + 25 % auf Sparpreise |
Die Preise bleiben bis Ende 2025 stabil. Es fallen keine Versandkosten an, wenn Sie sich für die digitale Karte im DB Navigator entscheiden.
Schritt für Schritt: So beantragen Sie Ihre Rabattkarte
- Kanal wählen – Gehen Sie online über bahn.de, in die App oder ins Reisezentrum.
- Produkt auswählen – Klicken Sie auf „Ermäßigte BahnCard 25“ oder „Ermäßigte BahnCard 50“.
- Nachweis hochladen – Fotografieren oder scannen Sie Ihren Schwerbehindertenausweis bzw. Rentenbescheid.
- Zahlungsart hinterlegen – Akzeptiert werden Lastschrift, Kreditkarte oder PayPal.
- Digitale Karte sofort nutzen – Die BahnCard erscheint unmittelbar nach Zahlung im DB Navigator.
Sollten Sie die Plastikkarte bevorzugen, erhalten Sie sie per Post innerhalb von zehn Werktagen. Sie dürfen schon vorher mit der digitalen Version fahren.
Zusätzliche Mobilitätsvorteile für Schwerbehinderte
Mit dem grün-orangenen Schwerbehindertenausweis samt gültiger Wertmarke fahren Sie bundesweit in Bussen, Straßen- und U-Bahnen ohne Ticket. Trägt Ihr Ausweis zusätzlich das Merkzeichen „B“, reist Ihre Begleitperson im Fern- und Nahverkehr kostenlos mit einer Nullpreis-Fahrkarte.
Benötigen Sie Hilfe beim Ein- oder Aussteigen, organisiert die Mobilitätsservice-Zentrale der Deutschen Bahn kostenfrei passende Assistenz. In vielen Fällen senkt die Bahn außerdem die Gebühr für Sitzplatzreservierungen; barrierefreie Plätze lassen sich bequem telefonisch reservieren.
Praxisbeispiel: Lohnenswerte Ersparnis
Malik pendelt monatlich von Hannover nach München. Der Flexpreis für die einfache Strecke liegt bei 127 Euro. Mit einer ermäßigten BahnCard 50 zahlt er nur noch 63,50 Euro. Bei zwölf Hin- und Rückfahrten pro Jahr spart er über 1500 Euro, während die Karte selbst nur 122 Euro kostet. Die Investition rechnet sich also bereits nach der zweiten Reise.
Häufige Fragen kompakt beantwortet
Muss ich jedes Jahr einen neuen Schwerbehindertenausweis vorlegen?
Nein. Die Bahn akzeptiert den Nachweis, solange er zum Zeitpunkt des Kaufs gültig ist. Läuft Ihr Ausweis später ab, bleibt die BahnCard bis zum Jahresende gültig.
Kann ich nachträglich auf die 1. Klasse upgraden?
Ja. Sie zahlen die Differenz zur „1. Klasse BahnCard“ und erhalten eine neue Karte mit unverändertem Ablaufdatum.
Gilt der Rabatt auch für internationale Fahrten?
Er deckt alle Verbindungen der Deutschen Bahn ab, inklusive vieler grenzüberschreitender Züge, sofern das Ticket von der DB ausgestellt wird.
Tipps für maximalen Nutzen
Buchen Sie Ihre Tickets so früh wie möglich und koppeln Sie die BahnCard mit Super-Spar- oder Sparpreis-Angeboten; auf diese Weise lassen sich Gesamtrabatte von 60 bis 70 Prozent erzielen. Vergleichen Sie außerdem Reisezeiten: Außerhalb der Hauptverkehrszeiten sind günstige Sparpreise oft sogar kurzfristig zu haben.
Nutzen Sie in Großstädten das City-Ticket, um den letzten Kilometer kostenfrei im Nahverkehr zurückzulegen. Prüfen Sie, ob Sie die Kosten für die BahnCard steuerlich als Werbungskosten oder außergewöhnliche Belastung geltend machen können, wenn Ihre Fahrten beruflich oder behinderungsbedingt erforderlich sind.
Achten Sie auf die Kündigungsfrist von vier Wochen und setzen Sie rechtzeitig eine Erinnerung, um eine unerwünschte automatische Verlängerung zu vermeiden.
Zusammenfassung
Die ermäßigte BahnCard 25 oder 50 verschafft Menschen mit einem GdB von mindestens 70 einen klaren Kostenvorteil und erhöht gleichzeitig die Flexibilität im Alltag. Wer den Antrag rechtzeitig stellt, profitiert das gesamte Jahr von deutlichen Rabatten und zusätzlichen Mobilitätsleistungen – online, papierlos und bundesweit.
Nutzen Sie den Preisnachlass, verknüpfen Sie ihn mit Sparpreisen und sichern Sie sich so mehr finanzielle Freiheit für Reisen zu Familie, Arztterminen oder Erholung.
- Über den Autor
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Sebastian Dorn ist Fachredakteur mit Schwerpunkt Sozialrecht, schreibt seit 2024 für gegen-hartz.de und produziert Videos für gegen-hartz.TV. Seine thematischen Schwerpunkte sind Renten-, Schwerbehinderten- und Bürgergeldrecht. Bereits zuvor war er über viele Jahre ehrenamtlich in der Sozialberatung aktiv und begleitete Leistungsberechtigte bei Anträgen, Widersprüchen und Klagen – diese Praxiserfahrung prägt heute seine journalistische Arbeit.
