Trotz Bürgergeld-Erhöhung: Kein Geld für Strom

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Trotz der Erhöhung des Bürgergeldes bleibt auch 2024 der Anteil für Strom zu klein. Laut dem Portal Verivox muss ein Alleinstehender, der Bürgergeld bezieht, 2024 mit rund 129 Euro zuwenig für Strom rechnen.

Wie sind die tatsächlichen Stromkosten?

563 Euro Bürgergeld pro Monat für einen Alleinstehenden sehen 45,70 Euro für Strom vor. “Verivox” berechnete jedoch, dass der Bundesdurchschnitt eines Singlehaushalts mit einem Verbrauch von 1.500 Kilowattstunden bei ungefähr 56,45 Euro liegt. Das sind also ganze 24 Prozent mehr als der im Bürgergeld geleistete Betrag.

Neutarif bringt Entlastung

Es gibt indessen eine Möglichkeit für Bürgergeldbezieher/innen, unter den 56,45 Euro zu bleiben. Wer einen Neukundentarif abschließt (und dafür den Stromversorger wechselt), der kann mit circa 43,27 durchschnittlichen Stromkosten pro Monat rechnen. Hier sind zwar regionale Unterschiede vorhanden, nichtsdestotrotz bleibt dieser Neukundentarif sogar noch unter den im Bürgergeld veranschlagten 45,70 Euro.

Unterschiede in den Bundesländern

Bei den Strompreisen für Neukunden gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern. So bleiben Bürgergeldempfänger/innen in Berlin, Bayern und Niedersachsen beim günstigsten Tarif sieben Prozent unter dem im Bürgergeld veranschlagten Satz, in Bremen liegen sie sogar 12 Prozent darunter. In Brandenburg und Schleswig Holstein müssen vom Bürgergeld Abhängige jedoch selbst beim günstigen Tarif um die zwei Prozent draufzahlen.

Strompreise immer vergleichen

Bundesnetzagentur und Bundeskartellamt empfehlen Stromkunden und Stromkundinnen, sich über ihren Vertragsstatus schlau zu machen und sehen, ob sie diesen zu ihren Gunsten ändern können und die gegenwärtigen Strompreise zu prüfen. In jedem Fall und in jedem Bundesland sind Bürgergeldbezieher/innen gut beraten, Strompreise zu vergleichen und zu günstigen Angeboten zu wechseln.

Wie kompliziert ist es, den Anbieter zu wechseln?

Einen Stromanbieter zu wechseln, ist heute für die Kunden und Kundinnen nur noch mit geringem Aufwand verbunden. In der Regel übernimmt der Stromversorger die Organisation der Formalitäten, und der Wechsel geht ohne größere Hürden vor sich. Einen Mangel an Angeboten gibt es nicht. Private Stromkunden und Kundinnen können heute in ihrem speziellen Netzgebiet zwischen 142 Stromversorgern auswählen.

Wieviel Geld lässt sich durch einen Wechsel sparen?

Wieviel Geld Sie konkret bei einem Vertragswechsel einsparen können, kommt auf den aktuellen Stromtarif ebenso an wie auf ihren Wohnort. Die Stiftung Warentest zeigte indessen, dass ein Wechsel zu einem anderen Anbieter mehrere hundert Euro pro Jahr einbringen kann.

Wer hat am meisten von einem Wechsel?

Wenn Sie ihren Stromvertrag nie änderten, befinden Sie sich in der Grundversorgung. Hier lohnt es sich am meisten, einen Neukundevertrag auszuhandeln.

Worauf bei einem Stromanbieterwechsel achten?

Bei einem Wechsel sollten Sie keine Laufzeit vereinbaren, die länger ist als ein Jahr, und die Kündigungsfrist sollte nicht mehr als einen Monat betragen, raten Verbraucherschützer der Verbraucherzentralen. Festpreisangebote sollten Sie besser nicht annehmen. Extrem niedrige Strompreise sehen zwar verführerisch aus, sind möglicherweise aber falsch kalkuliert.

Gerade Bürgergeldbezieher/innen sollten hier vermeiden, auf einmal vor einer großen Nachzahlung zu stehen.

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