Steuerfreier Grundfreibetrag und Kinderfreibetrag steigen ab 2024

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Ab 2024 erhรถht sich die Grenze, bis zu der Einkรผnfte nicht versteuert werden mรผssen, um knapp 700 Euro – nach oben. 11.604 Euro bleiben im kommenden Jahr steuerfrei. Damit verlagern sich auch die Tarifeckwerte. Jede Steuerstufe unterhalb der Spitzeneinkommen verschiebt sich um 6,29 Prozent nach oben. Zusรคtzlich steigt auch der Kinderfreibetrag.

Viele profitieren vom Grundfreibetrag

Womรถglich wird der Grundfreibetrag im laufenden Jahr 2024 sogar noch einmal angehoben. Das vermutet zumindest der Steuerexperte Frank Hechtner, der an der Universitรคt in Erlangen-Nรผrnberg tรคtig ist. Der Steuerfreibetrag entlastet, laut Hechtner, viele Bundesbรผrger/innen, und viele profitieren von ihm.

Es gibt weitere Entlastungen

Zudem gibt es 2024 weitere Entlastungen bei der Steuer. So steigt der Kinderfreibetrag um 189 Euro auf 3.192 Euro. Beim Solidaritรคtszuschlag steigt die Grenze der Steuerfreiheit um 587 Euro pro Betroffenem.

Die Berechnung der Beitrรคge fรผr die Arbeitslosen-, Renten-, Pflege- und Krankenversicherung rรผckt ebenfalls nach oben. Die Geringfรผgigkeitsgrenze bei den sogenannten Minijobs steigt von 520 auf 538 Euro. Manche Branchen werden voraussichtlich die Lรถhne anheben โ€“ das ist aber noch nicht spruchreif.

Manche Abgaben steigen

Hechtner gibt aber zu bedenken, dass auch manche Abgaben steigen werden – oder steigen kรถnnten. So erhรถht sich der CO2-Preis, und das hat logisch hรถhere Preise in den Bereichen zur Folge, die mit diesem verknรผpft sind. Heiz- und Energiekosten werden 2024 mehr als in diesem Jahr. Ungewiss ist, welche Auswirkungen 2024 die Inflation haben wird.

Beitrรคge fรผr Krankenversicherung steigen allerdings auch

Sicher ist: Der Zusatzbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung steigt im Schnitt von 1,6 auf 1,7 Prozent, und das gilt auch fรผr den Beitrag zur Pflegeversicherung. Auch der bereits 2023 gรผltig gewordene Zuschlag fรผr Kinderlose muss eingerechnet werden. Er liegt bei 0,6 Prozent des Bruttolohns.

Wer profitiert am meisten?

Laut Hechtner profitieren 2024 besonders kinderlose Spitzenverdiener. So hรคtte ein Single mit einem Einkommen von 3.000 Euro pro Monat 2024 rund 172 Euro mehr als derzeit, ein Alleinstehender, der 5.000 Euro verdient, um die 292 Euro mehr.

Renten steigen voraussichtlich um 3,5 Prozent

Unterm Strich dรผrften die Renten 2024 steigen, obwohl der Bund 600 Millionen Euro weniger an die gesetzliche Rentenversicherung zahlt. Geschรคtzt wird, dass die Renten 2024 um 3,5 Prozent angehoben werden. Das Rentenniveau soll bei etwas รผber 48 Prozent bleiben.

Erwerbsminderungsrente erhรถht sich um 7,5 Prozent

Stรคrker als die regulรคre Altersrente steigen die Erwerbsminderungsrenten fรผr alle, die diese bereits zwischen 2001 und 2014 bezogen. Hier liegt das Plus bei 7,5 Prozent. Betroffene erhalten den Zuschlag automatisch ab Juli 2024.

Wer erleidet EinbuรŸen?

Mit Bundeszuschรผssen zur Rente werden Leistungen teilweise erstattet, die nicht aus der Rentenversicherung bezahlt werden, weil diese dafรผr keine Beitrรคge erhielt. Die 600 Millionen Euro, die der Rentenkasse fehlen, treffen insofern besonders den Grundrentenzuschlag und die Mรผtterrente. Wer davon betroffen ist, muss im nรคchsten Jahr EinbuรŸen erleiden.