Senkung der Rente im März 2025: So hoch fallen die Rentenkürzungen aus

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Viele Rentnerinnen und Rentner erhalten im März 2025 deutlich weniger Geld auf ihrem Konto. Grund dafür ist die Anpassung des Zusatzbeitrags für die gesetzliche Krankenversicherung, der zum 1. Januar 2025 auf einen bundeseinheitlichen Richtwert von 2,5 Prozent angehoben wurde.

In der Praxis liegt der Satz jedoch bei vielen Krankenkassen bereits über diesem Wert – und einzelne Träger wie die Knappschaft erheben sogar einen Zusatzbeitrag von bis zu 4,4 Prozent. Für Millionen Rentenbeziehende führt dieser höhere Krankenkassenbeitrag zu einer spürbaren Senkung des Netto-Auszahlungsbetrags ihrer gesetzlichen Rente.

Wer ist von der vorgezogenen Kürzung Ende Februar betroffen?

Besonders unvorbereitet trifft die Kürzung jene Personen, die ihre Rente jeweils am Monatsende für den Folgemonat im Voraus bekommen. Bei ihnen macht sich die Verringerung der Netto-Rente bereits Ende Februar bemerkbar, da sie zu diesem Zeitpunkt bereits die Rente für den März 2025 erhalten.

Betroffene merken die Reduzierung also schon rund einen Monat früher, als man auf den ersten Blick erwarten würde. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine Altersrente, eine Erwerbsminderungsrente oder eine Hinterbliebenenrente handelt. Wichtig ist allein der Zeitpunkt des Rentenbeginns: Wer bereits vor dem 14. April 2004 erstmals Rente bezogen hat, erhält seine Zahlung grundsätzlich vorschüssig.

Weshalb gibt es keinen neuen Rentenbescheid?

Viele Rentnerinnen und Rentner warten vergeblich auf einen neuen Bescheid von der Deutschen Rentenversicherung, in dem die Beitragsanpassung der Krankenkassen erläutert wird. Tatsächlich wird meist kein zusätzlicher Änderungsbescheid verschickt, wenn sich ausschließlich der Krankenkassenbeitrag ändert.

Um sicherzugehen, ob die Rente tatsächlich gekürzt wurde, bietet es sich daher an, den Kontoauszug des Vormonats mit dem aktuellen zu vergleichen. Fällt der Auszahlungsbetrag niedriger aus, liegt dies mit hoher Wahrscheinlichkeit an den gestiegenen Beiträgen der eigenen Krankenkasse.

Wie hoch fallen die Renten-Kürzungen aus?

Auch wenn die Abzüge in vielen Fällen nur wenige Euro bis einige Dutzend Euro betragen, sorgt diese jährliche Entwicklung für wachsende Unzufriedenheit unter den Rentenbeziehenden. Denn häufig erhöhen sich die Krankenkassen- und Pflegeversicherungsbeiträge schrittweise in jedem Jahr, während die gesetzliche Rente in der Regel nur einmal jährlich zum 1. Juli angepasst wird. Insbesondere für Personen mit eher geringem Rentenanspruch kann jede Beitragserhöhung spürbare Einschnitte mit sich bringen.

Warum gibt es zudem Änderungen in der Pflegeversicherung?

Parallel zur Anhebung des Krankenkassen-Zusatzbeitrags wird zum 1. Juli 2025 auch der Beitrag zur Pflegeversicherung angepasst. Für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2025 soll eine gesonderte Abrechnung erfolgen.

Spürbar sind für viele Rentnerinnen und Rentner dann ab Juli 2025 nochmals zusätzliche Abzüge von ihrer Netto-Rente, falls sie pflichtversichert in der gesetzlichen Pflegeversicherung sind. Dabei wird unterschieden, ob jemand Kinder hat oder nicht, denn seit einiger Zeit gilt ein gestaffelter Beitragssatz, der Eltern begünstigt.

Welche Folgen hat die jährliche Beitragssteigerung?

Die Dynamik von jährlichen Mehrbelastungen ist nicht neu und dürfte sich nach Einschätzung vieler Expertinnen und Experten auch in Zukunft fortsetzen. Bereits in den vergangenen Jahren stiegen die Zusatzbeiträge der Krankenkassen regelmäßig. Auch die Pflegeversicherung war immer wieder Gegenstand von Anpassungen. Das führt bei vielen Rentenbeziehenden zu wachsender Unsicherheit und dem Gefühl, dass die Netto-Rente – trotz nomineller Rentenerhöhungen im Sommer – immer wieder schrumpft.

Was sollten Rentnerinnen und Rentner jetzt tun?

Da kein offizieller Bescheid über die erneute Kürzung der Netto-Rente verschickt wird, bleibt lediglich die eigenständige Kontrolle der Kontoauszüge.

Wer feststellt, dass die Rente deutlich geringer ausfällt, sollte sich bei seiner Krankenkasse über den aktuellen Zusatzbeitrag informieren. Bei Unklarheiten kann es sinnvoll sein, eine Rentenberatungsstelle, die Deutsche Rentenversicherung oder eine unabhängige Beratungsstelle zu kontaktieren. Ein Gespräch mit Fachleuten kann dabei helfen, mögliche Irrtümer zu klären und zu überprüfen, ob sich ein Wechsel der Krankenkasse lohnt.

Wie sieht die Zukunft für 2026 und darüber hinaus aus?

Aus heutiger Sicht ist davon auszugehen, dass sich die Beitragsspirale fortsetzen wird. Die Herausforderungen im Gesundheitssystem, steigende Kosten in der Pflege und eine insgesamt ältere Gesellschaft legen nahe, dass die Beiträge in den kommenden Jahren nicht sinken werden. Während sich die Bruttorente zum 1. Juli eines jeden Jahres erhöht, gehen Teile dieser Anhebung durch parallele Steigerungen bei Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen oft wieder verloren.

Expertinnen und Experten wie der Rentenberater und Rechtsanwalt Peter Knöppel rechnen damit, dass es auch 2026 und in den Folgejahren erneut zu ähnlichen Situationen kommen könnte.