Schreiner kritisiert Druck auf Hartz IV Empfänger

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Ottmar Schreiner kritisiert die massive Stigmatisierung von Hartz IV Empfängern. Studie belegt; Mehrheit der Bundesbürger haben eine abwertene Haltung gegenüber Menschen, die Sozialleistungen erhalten

Der SPD Arbeitsmarkt- Experte und Chef der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen, Ottmar Schreiner, kritisiert die langanhaltende Stigmatisierung von Hartz IV Empfängern. Laut einer Studie des Instituts für interdisziplinäre Konfliktforschung in Bielefeld, haben 56 Prozent der Bundesbürger eine abwertende Haltung gegenüber Hartz IV Empfängern. Oft sei diese Haltung sogar massiv feindselig, so die Studie. Dieses besorgniserregende Ergebnis hatte das Instituts für interdisziplinäre Konfliktforschung letzte Woche in Berlin vorgestellt.

Für Schreiner gebe es einen schnellen Handlungsbedarf. Gegenüber der Tageszeitung "Frankfurter Rundschau" sagte Schreiner: "Die Diskriminierung ist die Folge der gesamten Hartz IV -Debatte." In der Vergangenheit hatten wiederholt Politiker aus Teilen der Union, FDP und der SPD Stimmung gegenüber Erwerbslosen gemacht. Dabei wurden wiederholt "härtere Sanktionen" und Kürzungen gefordert. Hartz IV sei "von Anfang an so ausgelegt, dass Druck auf die Menschen ausgeübt" wird. Daraus folgend fordert Schreiner eine Umorientierung der Debatte. Soziale Werte müssten "über dem wirtschaftlichen Nutzenkalkül stehen", sagte der Politiker gegenüber der Zeitung.

Auch die Vorsitzende des Arbeitslosenverbands Deutschland e.V., Marion Drögsler fordert ein Ende der Diskriminierungs- Debatte gegenüber Hartz IV Empfängern. "Die Politiker müssen aufhören, die Arbeitslosen zu beschimpfen". Ausfälle von Politikern gegenüber Menschen, die keinen Job haben, führen dazu, dass viele Menschen eine abschätzige Haltung gegenüber Arbeitslosen entwickelten. (gr, 16.12.07)

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