Rund 61.000 Euro Rente pro Kind – Das soll kommen

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Die neue Regierungskoalition hat kรผrzlich eine bahnbrechende Idee zur Stรคrkung der Altersvorsorge vorgestellt. Die zentrale MaรŸnahme sieht vor, dass fรผr jedes Kind monatlich 10 Euro in ein privates Depot eingezahlt werden, und zwar vom Tag seiner Geburt bis zu seinem 18. Lebensjahr.

Dieses soll steuerfrei wachsen, sodass der Nachwuchs spรคter, zum Zeitpunkt des Renteneintritts, von einer nennenswerten Summe profitieren kรถnnte.

Die Finanzierung dieses Beitrags erfolgt durch staatliche Zuwendungen, die an gewisse Bedingungen geknรผpft sein dรผrften, damit das Modell nicht nur breiten Rรผckhalt in der Bevรถlkerung, sondern auch eine langfristige Renten-Basis findet.

Welchen finanziellen Vorteil kรถnnten Kinder spรคter haben?

Nach den Berechnungen des Sozialrechtsexperten Dr. Utz Anhalt lieรŸe sich mit einer durchschnittlichen jรคhrlichen Rendite ein recht hoher Betrag ansparen. Anhalt rechnet vor, dass sich allein durch die รผber die Jahre hinweg eingezahlten Beitrรคge in Kombination mit Zinseszinsen bis zum Renteneintritt ein Depotwert von rund 61.300 Euro ergeben kรถnnte.

Dabei wird keine zusรคtzliche Einzahlung vonseiten der Eltern oder des Kindes berรผcksichtigt, sodass tatsรคchlich ausschlieรŸlich die staatlichen 10 Euro monatlich sowie die Anlagegewinne fรผr das Wachstum verantwortlich wรคren.

Bei einer hรถheren Rendite und zusรคtzlichen, freiwilligen Einzahlungen kรถnnte dieser Betrag im Idealfall weiter ansteigen.

Welche Chancen hat das Renten-Konzept?

Das Modell kรถnnte langfristig einen wichtigen Beitrag zur finanziellen Sicherheit leisten. Bereits mit einem relativ geringen monatlichen Beitrag รผber 18 Jahre hinweg gรคbe es eine solide Basis, um die Rente aufzustocken und damit mรถgliche Versorgungslรผcken zu verringern.

Da das Geld steuerfrei angelegt werden soll, wird zudem eine zusรคtzliche Renditechance gewรคhrt. Dies macht die Idee besonders attraktiv, weil es nicht nur vom Sparvolumen selbst, sondern von einem mรถglichst ungeschmรคlerten Zugewinn an den Kapitalmรคrkten profitiert.

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Wo liegen die Risiken und kritischen Punkte?

Trotz des anfangs vielversprechenden Charakters mahnen Experten wie Anhalt zur Vorsicht. Es besteht die Gefahr, dass hohe Kapitalgarantien gefordert werden kรถnnten, um mรถgliche Verlustrisiken zu minimieren.

Solche Garantien haben jedoch in der Vergangenheit, wie beispielsweise bei der Riester-Rente, zu bรผrokratischen Hรผrden und teuren Gebรผhren gefรผhrt.

Wenn der Verwaltungsaufwand oder die Anforderungen an die Anlageprodukte zu kompliziert werden, sinkt die Effizienz des Systems. AuรŸerdem ist entscheidend, dass die steuerlichen Vorteile wirklich dauerhaft Bestand haben und nicht im Nachhinein durch Gesetzesรคnderungen aufgeweicht werden.

Es mรผssten zudem Mechanismen verankert werden, die verhindern, dass Verwaltungskosten und Provisionen den Ertrag schmรคlern.

Wie stehen Expertinnen und Experten zu der Umsetzung?

Zahlreiche Finanzfachleute begrรผรŸen grundsรคtzlich jede Initiative, die frรผhzeitig Vermรถgensbildung fรถrdert. Gerade in Zeiten, in denen das staatliche Rentenniveau zunehmend unter Druck gerรคt, kann eine private Altersvorsorge eine wichtige Sรคule sein.

Entscheidend ist jedoch, dass die Umsetzung klar, transparent und mรถglichst ohne รผbermรครŸige Bรผrokratie gestaltet wird.

Anhalt sagt, dass ein einfacher Prozess fรผr alle Beteiligten ein Schlรผssel zum Erfolg sein dรผrfte. Wenn das System zu kompliziert wird oder die staatlichen Rahmenbedingungen die Renditechancen schmรคlern, kรถnnte die Idee an Attraktivitรคt verlieren und damit ihr eigentliches Ziel verfehlen.

Wie kรถnnte die Zukunft dieser Idee aussehen?

In den kommenden Monaten und Jahren wird sich zeigen, wie realistisch und praktikabel die neue Rentenidee tatsรคchlich ist. Mรถglicherweise kรถnnte die Politik zunรคchst ein Pilotprojekt starten, um wichtige Erfahrungen im Hinblick auf Verwaltung, Anlageprodukte und Renditen zu sammeln.

Sollten sich dabei groรŸe bรผrokratische Hรผrden abzeichnen, wรคre eine frรผhzeitige Anpassung notwendig, um das Konzept nicht scheitern zu lassen. Gleichzeitig bleibt die Hoffnung, dass ein einfach strukturiertes Modell die Vorsorgekultur in Deutschland nachhaltig verรคndern kann und es in Zukunft fรผr Familien noch attraktiver wird, schon frรผh an die Rente der Kinder zu denken.