Rentenpunkte kaufen und Rente erhöhen

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Das Rentensystem in Deutschland basiert auf einem Punktesystem, bei dem die Höhe der Altersrente durch die Anzahl der angesammelten Rentenpunkte bestimmt wird. Doch nicht jeder weiß, dass es möglich ist, Rentenpunkte zu kaufen, um die Rentenansprüche zu erhöhen.

Dieser Beitrag erläutert, wie der Kauf von Rentenpunkten funktioniert, wer dazu berechtigt ist und welche Kosten dabei entstehen.

Wer kann Rentenpunkte kaufen?

Nicht jeder Versicherte hat die Möglichkeit, Rentenpunkte zu erwerben. Die grundlegende Voraussetzung ist, dass die Person mindestens 50 Jahre alt ist.

Zudem muss absehbar sein, dass die Mindestanzahl von 35 Beitragsjahren erreicht wird, um eine vorzeitige Rente ab 63 Jahren in Anspruch nehmen zu können. Personen, die bereits die Regelaltersgrenze erreicht haben, sind in der Regel vom Kauf von Rentenpunkten ausgeschlossen.

Kosten eines Rentenpunktes

Die Kosten für den Erwerb eines Rentenpunktes orientieren sich am jährlichen Durchschnittsentgelt. Während ein durch Arbeit verdienter Rentenpunkt zur Hälfte vom Arbeitgeber finanziert wird, muss beim Kauf eines Rentenpunktes der gesamte Betrag vom Versicherten selbst getragen werden.

Für das Jahr 2024 belaufen sich die Kosten für einen Rentenpunkt durchschnittlich auf etwa 8.437 Euro in den alten Bundesländern und etwa 8.320 Euro in den neuen Bundesländern. Das Durchschnittsentgelt lag 2024 in den alten Bundesländern bei 45.358 Euro und in den neuen Bundesländern bei 44.732 Euro. Daraus ergibt sich ein Preis für die Rentenpunkte von rund 8.437 Euro in den alten und zirka 8.320 Euro in den neuen Bundesländern.

Diese Preise können sich jährlich ändern, da sie vom Durchschnittsentgelt und dem Beitragssatz abhängen.

Wir können Rentenpunkte gekauft werden?

Schritt 1: Erforderliche Formulare

Wer in den Kauf von Rentenpunkten investieren möchte, muss zunächst das Formular V0210 bei der Deutschen Rentenversicherung ausfüllen. Dieses dient dazu, den individuellen Ausgleichsbedarf an Rentenpunkten zu berechnen.

Schritt 2: Ermittlung des Beitragsbedarfs

Das Formular erfordert Angaben, die zwar nicht bindend, aber notwendig für die Berechnung sind. Hierzu zählen das gewünschte Renteneintrittsalter und der Rententyp, wie etwa eine reguläre Altersrente oder eine Rente wegen Schwerbehinderung.

Weiterhin ist es notwendig, mittels Formular V0100 und einem Antrag auf Kontenklärung einen Überblick über die bisherigen Beitragsjahre zu verschaffen.

Schritt 3: Vorlage weiterer Dokumente

Zusätzlich wird eine Bestätigung des Arbeitgebers über die Höhe des Gehalts benötigt, die mit dem Formular V0211 eingereicht werden muss.

Alle erforderlichen Dokumente sind auszufüllen und an die Rentenversicherung zu senden.

Schritt 4: Entscheidung und Zahlung

Nachdem die Rentenversicherung den Ausgleichsbedarf ermittelt hat, teilt sie den Preis für die benötigten Rentenpunkte schriftlich mit.

Versicherte haben dann drei Monate Zeit, die Rentenpunkte zu erwerben. Entscheiden sie sich später für den Kauf, kann der Preis aufgrund zwischenzeitlich veränderter Werte höher oder niedriger ausfallen.

Fazit

Der Kauf von Rentenpunkten kann langfristig betrachtet eine sinnvolle Ergänzung sein, insbesondere wenn eine längere Lebenserwartung besteht. Wichtig: Auch andere Faktoren wie die eigene Gesundheit, weitere Einkommensquellen und die allgemeine Lebenserwartung sollten in die Überlegung mit einbezogen werden.

Eine vorige Beratung bei einem Rentenberater sollte obligatorisch sein.

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