Im Jahr 2026 ändert sich wieder vieles bei den Vergünstigungen für Rentner. Nicht nur steigen die gesetzlichen Renten voraussichtlich erneut, sondern zugleich treten wesentliche Änderungen im Steuer-, Arbeits- und Vergünstigungsbereich in Kraft. Wer informiert ist und aktiv handelt, kann davon spürbar profitieren.
Inhaltsverzeichnis
Aktivrente: Bis zu 2.000 Euro steuerfrei dazuverdienen
Ab dem 1. Januar 2026 soll die sogenannte Aktivrente eingeführt werden. Ein entsprechender Gesetzesentwurf liegt vor, ist aber zum Redaktionsschluss noch nicht abschließend beschlossen.
Rentnerinnen und Rentner, die das reguläre Renteneintrittsalter erreicht haben und weiterhin beruflich aktiv sind, sollen bis zu 2.000 Euro monatlich steuerfrei hinzuverdienen dürfen. Diese neue Regelung soll insbesondere Menschen mit kleiner Rente ermöglichen, ihre Einkommenssituation aufzubessern.
Rentenerhöhung 2026: Was vom Brutto wirklich übrig bleibt
Parallel dazu ist eine Erhöhung der gesetzlichen Rente um etwa 3,3 Prozent zu erwarten. Damit steigt zwar das Brutto, doch die Auswirkungen auf das Nettoeinkommen hängen stark von Abzügen für Kranken- und Pflegeversicherung sowie eventueller Steuerpflicht ab.
Beispiel: Eine alleinstehende Rentnerin mit einer Monatsrente von 1.400 Euro brutto würde bei einer Erhöhung um 3,3 Prozent rund 46 Euro mehr erhalten. Nach Abzug der Kranken- und Pflegeversicherung könnten davon netto lediglich 30 bis 35 Euro übrig bleiben.
Mobilität im Alter: Seniorentickets regional unterschiedlich geregelt
Im Mobilitätsbereich gibt es bislang keine bundesweite Regelung zur Ermäßigung für Senioren beim Deutschlandticket. Einzelne Bundesländer gehen jedoch mit gutem Beispiel voran und bieten eigene, teils stark vergünstigte Angebote für Menschen im Ruhestand an.
Beispiel: In Mecklenburg-Vorpommern kostet das Deutschlandticket für Rentner mit Hauptwohnsitz im Land nur rund 43 Euro monatlich. In Nordrhein-Westfalen gibt es mit dem “Schöne60Ticket NRW” ein landesweites Abo für Menschen ab 60 Jahren, das ganztägig gilt.
Rentenbesteuerung wird 2026 angepasst
Auch die steuerlichen Abzugsmodalitäten ändern sich: Ab 2026 sollen Rentenzahlungen direkter besteuert werden, was sowohl für Transparenz als auch für neue Belastungen sorgen kann. Die Pflegeversicherungsbeiträge könnten weiter steigen, was gerade für Rentnerinnen und Rentner mit mittlerem Einkommen relevant wird.
Wer profitiert besonders von den neuen Vergünstigungen?
Die Vorteile dieser Neuerungen zeigen sich besonders für jene, die weiterhin beruflich aktiv sein möchten. Die Aktivrente erlaubt einen erweiterten finanziellen Spielraum. Menschen mit mittlerer Rente profitieren zumindest nominal von der Rentenerhöhung.
Wer auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist, sollte aktiv prüfen, ob in seinem Bundesland ein spezieller Senioren- oder Sozialtarif eingeführt oder angepasst wurde.
Freizeit und Kultur: Mehr Teilhabe im Alter
Auch Freizeit- und Kulturangebote bieten immer häufiger spezielle Seniorenpreise, die sich mit dem Rentenausweis nachweisen lassen. In Hessen etwa ermöglicht die “Kulturkarte für ältere Menschen” ermäßigten oder sogar kostenlosen Eintritt in städtische Museen, Konzerte oder Volkshochschulkurse.
In Berlin bietet das Seniorenprogramm “Aktiv im Alter” über 60-Jährigen kostenlose Bewegungs-, Tanz- und Lesekurse in kommunalen Einrichtungen.
Seniorentarife 2026: Übersicht nach Bundesländern
Die folgende Tabelle zeigt übersichtlich, welche Seniorentarife im ÖPNV sowie Rabatte im Bereich Kultur, Freizeit und Handel im Jahr 2026 nach Bundesland gelten oder geplant sind:
| Bundesland | Seniorentarif ÖPNV / Mobilität | Kultur- /Freizeit- /Handel-Rabatte für Rentner |
| Baden-Ürttemberg | In einzelnen Regionen Seniorentickets ab 60/65 Jahren | Lokale Museen und Freizeit-Parks gewähren Ermäßigungen ab Rentenausweis-Vorlage |
| Bayern | Senioren-Monatskarte ab 60 Jahren (~ 30 €/Monat) | Zoos und Museen bieten Seniorenrabatte z. B. ab 65 Jahren |
| Berlin | „Abo 65plus“ im VBB-Gebiet für ab 65-Jährige | Theater und Ausstellungen häufig vergünstigt mit Rentenausweis |
| Brandenburg | Gilt analog Berlin | Kulturangebote regional ebenfalls mit Seniorenrabatten |
| Bremen | Keine landesweite Seniorenkartenlösung prominent | Einzelhandel und Drogerien bieten gelegentlich Seniorenrabatte |
| Hamburg | Regionale Seniorenangebote im ÖPNV | Einzelhandel / Freizeitangebote mit Seniorenangeboten vorhanden |
| Hessen | Senioren-Jahreskarte ab 65 Jahren im RMV-Gebiet | Kulturkarte für Senioren: Ermäßigter oder kostenloser Zugang zu städtischen Einrichtungen |
| Mecklenburg-Vorpommern | Senioren-Variante des Deutschlandtickets ab 65 Jahren (~ 43 €/Monat ab 2026) | Museen und Ausstellungen akzeptieren häufig Rentenausweis für Rabatt |
| Niedersachsen | Seniorenrabatte im ÖPNV nicht flächendeckend ausgewiesen | Handelsketten und Supermärkte bieten Sonderaktionen für ältere Kunden |
| Nordrhein-Westfalen (NRW) | „Schöne60Ticket NRW“: Jahres-Abo ab 60 Jahren | Kulturveranstaltungen in Städten mit bis zu 50 % Rabatt für Senioren |
| Rheinland-Pfalz | Regionale Monatskarten für Senioren vorhanden | Lokale Geschäfte und Clubs bieten Senioren-Ermäßigungen |
| Saarland | Seniorentarife meist regional geregelt | Freizeitangebote wie Schwimmbäder haben oft kostenlose oder vergünstigte Eintrittspreise für Senioren |
| Sachsen | Regionale Seniorenrabatte vorhanden | Museen, Theater und Musikveranstaltungen bieten Seniorenpreise |
| Sachsen-Anhalt | Regional-Tickets ab 65 Jahren vorhanden | Eintrittsermäßigungen bei kulturellen Einrichtungen häufig |
| Schleswig-Holstein | Seniorenangebote im ÖPNV vorhanden | Online- und Einzelhandel sowie Gastronomie bieten Seniorenrabatte |
| Thüringen | Senioren-Abo ab 65 Jahren („Mobil65“) | Freizeit- und Bildungsangebote mit Seniorenpreisen vorhanden |
Trotz Entlastung: Warum genaue Prüfung wichtig bleibt
Trotz dieser vielfältigen Möglichkeiten bleiben auch 2026 zentrale Herausforderungen bestehen. Die Netto-Wirkung der Rentenerhöhung kann durch steigende Pflegeversicherungsbeiträge geschmälert werden.
Die Nutzung von Rabatten ist oft an regionale Unterschiede gebunden, und die meisten Vergünstigungen setzen eine aktive Nachfrage voraus. Viele werden nicht automatisch gewährt.




