Hubertus Heil, Minister fรผr Arbeit und Soziales, kรผndigte im Mรคrz 2024 an: โWir werden in Deutschland auch darรผber diskutieren, wie wir langfristig auch weitere Gruppen in den Schutz der gesetzlichen Rentenversicherung einbeziehen.”
Sind damit Beamte gemeint? Diese stellen nรคmlich unter den drei Kerngruppen der Berufstรคtigen die einzige dar, die keine Beitrรคge zur gesetzlichen Rentenversicherung leistet. Beschรคftigte Arbeitnehmer sind in der Regel pflichtversichert: 18,6 Prozent ihres Bruttolohns flieรt in die Rentenkasse. Selbststรคndige sind nicht pflichtversichert. Viele von ihnen zahlen aber freiwillige Beitrรคge in die gesetzliche Rentenkasse ein.
Rente soll stabilisiert werden
Joachim Rock vom Paritรคtischen Gesamtverband forderte konkret, Beamte und Selbststรคndige in die Rentenversicherung einzahlen zu lassen, um so die Rente zu stabilisieren. Auch Matthias W. Birkwald von der Partei Die Linke ist dafรผr und sagt: โDie Linke und ich selbst streiten fรผr die Einfรผhrung einer Erwerbstรคtigenversicherung.”
Pensionen sollen nicht sinken
Birkwald betonte, dass er sich nicht gegen Beamte richtet: โMir geht es nicht darum, Beamtenbashing zu betreiben. Kein Rentner hat etwas davon, wenn die Beamtenpensionen sinken. Es geht darum, dass die gesetzlichen Renten deutlich steigen mรถgen, denn sie sind im europรคischen und im internationalen Vergleich zu niedrig.”
Beamte bekommen im Vergleich hรถheres Netto
Da Beamte keine Beitrรคge in die Rentenkasse bezahlen (und auch keine weiteren fรผr Sozialversicherung) haben sie mehr Netto vom Brutto als sozialversicherungspflichtig Beschรคftigte. Denn bei einem rentenpflichtigen Arbeitnehmer gehen bei einem Jahresgehalt von 50.000 rund 4.650 EUR fรผr die Rente ab.
Viele Milliarden fรผr die gesetzliche Rentenversicherung
Wรผrden Beamte in die Rentenversicherung einzahlen, dann wรผrden diese, je nach Rechnung, zwischen 15 und 19 Milliarden Euro mehr pro Jahr einnehmen.
Rentenniveau langfristig sichern
Der Rentenexperte und Rechtsanwalt Peter Knรถppel informiert: “Die Bundesregierung und der Bundestag haben das Rentenpaket II beschlossen. Dieses sieht vor, das Rentenniveau mit viel Geld des Steuerzahlers langfristig zu sichern. Die Rentenbeitrรคge sollen stabilisiert werden, dafรผr wird eine Aktienrente eingefรผhrt, die am Kapitalmarkt Ertrรคge erwirtschaften soll. Diese Ertrรคge sollen ab 2030 der Rentenversicherung zugefรผhrt werden, um die Rentenbeitrรคge mit gegenzufinanzieren.”
Idee ist nicht neu
Knรถppel erinnert daran, dass die Forderung nach Rentenbeitrรคgen von allen Erwerbstรคtigen nicht neu ist: “Die Linke, die Grรผnen, sogar auch die SPD im Bundestagswahlprogramm 2021, die BSW und Sozialverbรคnde fordern seit lรคngerer Zeit die Erweiterung der Rentenpflicht auf Beamte im Rahmen einer Erwerbstรคtigenversicherung.”