Rente 63 und Mütterrente sollen bald abschafft werden?

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Die Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, versetzt Millionen Rentner und Rentnerinnen in Angst. Sie fordert, die Mütterrente und die Rente ab 63 abzuschaffen. Als Professorin, die keine Rente, sondern eine Pension erwartet, wäre sie von diesen Kürzungen nicht betroffen.

Beraterin der Bundesregierung

Schnitzer ist Chefin der fünf Wirtschchaftsweisen. Diese beraten die Bundesregierung in Fragen der Ökonomie. Statt die Mütterrente zu bezahlen, sollte die Bahn saniert werden, so Schnitzler.

Was ist die Mütterrente?

Die Mütterrente wurde am 1. Juli 2014 eingeführt. Seit 2019 erhalten alle Eltern, deren Kinder vor 1992 geboren wurden, für 30 Monate pro Kind eine Rente ausgezahlt, bei später geborenen Kindern sind es 36 Monate.

Teil des Rentenpakets der Merkel-Regierung

Die gesetzliche Umsetzung wurde am 23. Mai 2014 vom Deutschen Bundestag als Baustein des „Rentenpakets“ beschlossen. Sie gilt auch für Eltern, die bereits eine andere Rente bekommen.

Schnitzler sagt: “Die Mütterrente, die 2014 für Mütter mit vor 1992 geborenen Kindern eingeführt wurde, kostet uns jedes Jahr einen zweistelligen Milliardenbetrag. Die hat keine Lenkungsfunktion. Diese Kinder sind bereits geboren. Das war ein reines Wahlgeschenk.”

Auch gegen die Rente mit 63

Schnitzer will aber nicht nur die Mütterrente abschaffen, sondern auch die Rente ab 63. Sie sagt: „Wer 45 Jahre gearbeitet hat, soll in der Lage sein, abschlagsfrei in Rente zu gehen – etwa der Dachdecker, der diesen Beruf im Alter nicht mehr ausüben kann. Genutzt wird die Regelung aber vorwiegend von Menschen, die durchschnittlich verdienen und überdurchschnittlich gesund sind“

Laut der Deutschen Rentenversicherung kann eine vorgezogene Altersrente erst ab 63 Jahren begonnen werden. Dafür müssen die Betroffenen 35 Jahre Arbeitsjahre für die Rente geleistet, und für die vorgezogene Rente müssen Abschläge gezahlt werden.

Ohne Abschlag für besonders langjährig Versicherte

Besonders langjährig Versicherte, die 45 Jahre Rentenbeiträge leisteten, können diese vorzeitige Rente unter Umständen indessen ohne Abschläge beginnen.

Wie ist die Mütterrente begründet?

Die Mütterrente ist allerdings alles andere als ein “reines Wahlgeschenk”. Vielmehr berücksichtigt sie als Extra-Entgeltpunkte, dass Kindererziehung Einkommensverlust bedeutet. Die Mütterrente soll diesen Einkommensverlust, der sich später negativ in der Rente niederschlägt, kompensieren.

Eine konservative Initiative

Kritik trifft Schitzler diesmal nicht nur von Sozialverbänden, sondern auch von konservativer Seite. Die CSU hatte seinerzeit die “Initiative Mütterrente” eingebracht, die CDU / CSU hatte im Wahlkampf 2013 dafür geworben, und die rot-scharze Koaltion sie eingeführt.

“Frage der Gerechtigkeit”

Der CSU-Politiker Max Straubinger schreibt: „Mit der Mütterrente würdigen wir die Leistung und den Dienst von Frauen bei der Kindererziehung. Das ist eine Frage der Gerechtigkeit. Wir wollen, dass die wichtige frühkindliche Erziehung im Elternhaus belohnt wird.“

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