Nahles plant Neuauflage der Ein-Euro-Jobs

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28.03.2016

Obwohl bereits viele Studien feststellten, dass Ein-Euro-Jobs für Hartz IV Bezieher weder in den ersten Arbeitsmarkt integrieren noch neue Arbeitsplätze schaffen, will die Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) eine Neuauflage der Billigstjobs. Dazu soll eigenes ein Programm aufgelegt werden.

Ein-Euro-Jobs bei Hartz IV stehen schon seit langem in der Kritik. Diese Maßnahmen sollen angeblich „Langzeitarbeitslose wieder in den Arbeitsmarkt“ integrieren. Doch das Hauptziel wird durch eine solche Maßnahme nicht erreicht, wie eine Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) vor einer Zeit ergab. Die Nachteile würden sich bei allen Bildungs- und Bevölkerungsgruppen bemerkbar machen, wie das ZEW bestätigte. Besonders Männer hätten spürbar schlechtere Chancen, nach einem Ein-Euro-Job tatsächlich eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu finden. Aber auch alle anderen Gruppen würde durch eine solche Beschäftigungsmaßnahme stark benachteiligt. Eine Studie des IAB stellt gar fest, dass reguläre Jobs verdrängt werden, da Arbeitgeber lieber geförderte Ein-Euro-Jobs statt reguläre Arbeitsplätze schaffen.

Ungeachtet dessen will die Arbeitsministerin Asylbewerber zu Ein-Euro-Jobs verpflichten. Wie die Ausgestaltung grundsätzliche aussehen, sei man sich mit dem Bundesfinanzminister noch nicht einig. Ziel sei, laut Nahles, die perspektivische Integrierung auf den Arbeitsmarkt. Mit einem Programm, dass schon bei Hartz IV scheiterte. (sb)