Letzte Chance für Inflationsprämie trotz Rente auch für Rentner

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3.000 Euro Inflationsprämie. Das ist eine Menge Geld, die Arbeitgeber ihren Arbeitnehmern auszahlen können, und auch Rentner können sie bekommen – unter bestimmten Bedingungen. Aber Achtung: Diese Prämie wird nur noch bis Ende diesen Jahres ausgezahlt. Ab dem ersten Januar 2025 ist es nicht mehr möglich, das Geld zu bekommen.

Wir liefern hier noch einmal die wichtigsten Informationen für Rentner zu dieser Sonderzahlung.

Bei Rente allein gibt es keine Prämie

Zuerst die schlechte Nachricht. Wer allein von der Rente lebt geht leer aus. Zwar können pensionierte Beamte diese Inflationsprämie beanspruchen.

Aber eine Forderung von Sozialverbänden, die auch wir von Gegen Hartz vertreten, blieb erfolglos. Diese verlangte nämlich, dass auch für Rentner eine Inflationsprämie ausgezahlt wird, unabhängig davon, ob diese zusätzlich einer Erwerbstätigkeit nachgehen.

So sagte die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele: “Zahlt den Rentnerinnen und Rentnern genauso viel Inflationsprämie, wie für Pensionärinnen und Pensionäre des Bundes geplant ist.”

Bundeskanzler lehnt Inflationsausgleich bei Rente ab

Bundeskanzler Olaf Scholz hatte eine Inflationsprämie für Rentner jedoch schroff zurückgewiesen mit den Worten: “Na ja, rechnen Sie mal die Zahl der Millionen Rentner mal 3000 Euro – und dann setzen Sie sich ganz langsam hin.”

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Die Prämie gilt für Arbeitnehmer

Die Inflationsausgleichsprämie erhalten Arbeitnehmer im steuerrechtlichen Sinn. Bei diesen spielt allerdings die Form ihrer Tätigkeit keine Rolle.

Die Möglichkeit, die Prämie zu bekommen, haben Voll- und Teilzeitbeschäftigte, Auszubildende, Minijobber, Beschäftigte in Kurzarbeit, Beschäftigte, die Krankengeld bekommen, Menschen mit Behinderungen, die in einer Werkstatt für Behinderte tätig sind.

Auch Ehrenamtliche können die Prämie bekommen, wenn sie steuerlich als Arbeitnehmer erfasst sind, ebenso Vorruhestands-Bezieher und pensionierte Beamte als Versorgunsgbezieher.

Für Rentner bedeutet das: Sie können zwar nicht die Prämie erhalten, weil sie Rentner sind, wohl aber, wenn sie in einem der genannten Verhältnisse beschäftigt sind.

Zum Beispiel haben Sie die Möglichkeit, die Prämie zu bekommen, wenn Sie vorzeitig mit Abschlägen in Ruhestand getreten sind und zugleich in Teilzeit weiter arbeiten, oder, wenn Sie als Altersrentner einem Minijob nachgehen, oder, wenn Sie als Erwerbsgeminderter Rente beziehen und weniger als drei Stunden pro Tag versicherungspflichtig tätig sind.

Was beinhaltet die Inflationsausgleichsprämie?

Im Oktober 2022 wurde die Prämie eingeführt, um fürArbeitnehmer die damals hohe Inflation abzumildern. Diese Prämie können Arbeitgeber zahlen (müssen es aber nicht).

Entweder Arbeitgeber zahlen diese Prämie von sich aus oder als Ergebnis von Tarifverhandlungen.

Auf diese Prämien werden keine Steuern und Sozialabgaben erhoben. Eine Bedingung ist, dass die Prämie separat vom Lohn gezahlt wird und auch nicht mit diesem verwechselt werden kann. Sie darf außerdem nicht als Entgeltumwandlung für andere Leistungen dienen.

Müssen Steuern und SV-Beiträge entrichtet werden?

Auf die Inflationsprämie müssen keine Steuern gezahlt werden! Zudem sind auch keine Sozialversicherungsabgaben fällig. Die Prämie wird nicht als Hinzuverdienst an die gesetzliche Renten gewertet.

Wann gilt die Prämie

Das mögliche Auszahlen dieser Prämie ist an ein Zeitfenster gebunden. Erstmals war diese Leistung am 26.10.2022 möglich, und am 31.12.2024 läuft die Frist aus. Danach ist es nicht mehr möglich, das Geld zu erhalten.

Kundgebung für gerechten Inflationsausgleich

Kurz vor Schluss mobilisieren Sozialverbände dafür, doch noch Gerechtigkeit beim Inflationsausgleich zu erreichen. Deshalb findet am 6. November 2024 vor dem Brandenburger Tor in Berlin ab 11.00 eine Kundgebung statt, zu der SoVD, AWO und andere Organisationen aufrufen.

Ein solcher Inflationsausgleich für alle Rentner wäre bitter nötig. Zwar sank die Inflationsrate in den letzten Monat, doch die Preise für Energie, Wohnraum und Lebensmittel stiegen in den letzten Jahren weit höher als dies Rentenerhöhungen ausgleichen konnten.

Die Organisationen haben 250.000 Unterschriften gesammelt, um der Forderung eines Inflationsausgleichs für Rentner Nachdruck zu verleihen und werden diese an Britta Hagedorn weitergeben, die Stellvertretende Vorsitzende des Haushaltsausschusses im Bundestag.