Hartz IV-Studie: Kinder leben in bitterer Armut

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10.05.2015

Internet, einmal pro Jahr in den Urlaub oder Winterbekleidung: Für Eltern, die auf Hartz IV Leistungen angewiesen sind, ist das alles kaum leistbar. „Das Leben der Kinder ist oft von Verzicht geprägt“. Das zeigte eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung.

Die Auswertung der Studie zeigte, dass eine regelrechte Unterdeckung des Bedarfs der Kinder in Hartz IV Familien existiert. Hartz IV Leistungen orientieren sich zu wenig an dem tatsächlichen Bedarf der Kinder, zeigen Studienergebnisse der Bertelsmann Stiftung im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit (BA).

Etwa 2,6 Millionen Kinder müssen laut der Untersuchung in Deutschland aufgrund der niedrigen Einkommen der Eltern in Armut leben. So erleben 76 Prozent der Kinder aus Hartz IV Familien noch nicht einmal eine Woche Jahresurlaub. Zum Vergleich: Kinder aus mittleren Einkommensgruppen erleben in 21 Prozent der untersuchten Familien keinen Urlaub.

Kein Kino, kein Konzert und keine Winterkleidung
54 Prozent der Kinder aus einkommensarmen Familien gehen noch nicht mal einmal im Monat ins Kino, Theater oder Konzert. 31 Prozent der Kinder können nicht einmal im Monat ihre Freunde zum Essen einladen. 29 Prozent gaben an, dass sie auch nicht ab und zu neue Kleidung kaufen gehen. 14 Prozent wachsen ohne Internet in den eigenen vier Wänden auf. 10 Prozent haben keine ausreichende Winterkleidung.

"Die staatliche Unterstützung für arme Familien orientiert sich zu wenig an den Bedürfnissen der Kinder und wird ihnen deshalb oftmals nicht gerecht", heißt es in der Studie. Franziska Brantner von den Grünen warf der Bundesregierung vor, Jahrelang eine unverantwortliche Kinderarmut gefördert zu haben. Dadurch werde vielen Menschen eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben über Generationen hinweg unmöglich gemacht. (sb)

Bild: Anne Garti / pixelio.de

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