Menschen, die von Arbeitslosigkeit betroffen sind, leiden häufiger an Krankheiten. Eine bessere Gesundheitsversorgung forderte der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen
Die Hauptforderung des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen ist, dass die Bundesagentur für Arbeit sich verstärkt um den Gesundheitszustand von Arbeitslosen kümmern soll. Diese Empfehlung wurde nun an die Bundes- Gesundheitsministerin, Ulla Schmidt (SPD) übergeben.
Aus dem Gutachten geht hervor, dass Arbeitslose im Vergleich zu Erwerbstätigen häufiger und schwerer krank sind. Die Menschen, die von Arbeitslosigkeit betroffen sind, sterben sogar früher. Aus diesem Grund wird in dem Gutachten gefordert, dass eine "Ent-Stigmatisierung von Arbeitslosigkeit" statt finden solle. Empfänger von Arbeitslosengeld II sollten "nicht als individuell verschuldet wahrgenommen, thematisiert und behandelt werden, hieß es in dem Gutachten des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen.
Konkret wird gefordert, dass Erwerbslose mit schweren Krankheiten einen besseren Zugang zu ärztlicher Hilfe erlangen sollten. Dafür sollten die Arbeitsagenturen sozialmedizinische Kompetenzen erlangen, um auf die einzelnen Fälle adäquater eingehen zu können. Der Sachverständigenrat verweist auf die Modellprojekte von Krankenkassen, Arbeitsministerien und Universitäten. Aus diesen Erfahrungen könnten wichtige Informationen gewonnen werden.
Vor allem ältere Erwerbslose sollten besser medizinisch versorgt werden. Hier hapert es vor allem an der Grund- Vorsorge. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) dankte den Autorinnen und Autoren für den guten Überblick und begrüßte die konkreten Maßnahmen und Anregungen. Ob und wie die Vorschläge des Sachverständigenrat in der nächsten Zeit umgesetzt werden, ließ die Ministerin nicht verlautbaren. (sm, 04.07.07)
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