Hartz IV: Deutlich höhere Mietobergrenzen in der Region Hannover

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Für die Region Hannover erhöhen sich zum 1. Juli 2022 die Mietobergrenzen. Betroffen von der Neuregelung sind rund 74.000 Bedarfsgemeinschaften im Hartz IV oder Sozialhilfe Bezug.

Zum 1. Juli 2022 werden die Jobcenter in der Region Hannover zum Teil deutlich höhere Mietkosten akzeptieren. Zuletzt wurden die Mietobergrenzen für Hartz IV Beziehende im Jahre 2019 angepasst.

19 der 21 regionsangehörigen Städten und Gemeinden haben die Obergrenzen für Mieten für Ein-Personen-Haushalte erhöht, für Zwei-Personen-Haushalte sind die Werte in 17 Kommunen gestiegen, bei Drei- und Vier-Personen-Haushalten gab es eine Erhöhung in 20 Kommunen.

Bis zu 22 Prozent höhere Mietobergrenzen

Besonders stark sind die Mietobergrenzen bei den 1-Personen-Haushalten in der Gemeinde Isernhagen mit 22 Prozent gestiegen. In Barsinghausen sind die Grenzen für angemessenen Wohnraum bei den Singel-Haushalten um 17 Prozent gestiegen.

Bei den Zwei- und Drei-Personen-Haushalten stieg die Obergrenze in Barsinghausen um 16 Prozent, in Garbsen wird es einen Anstieg von 16 Prozent bei den Vier-Personen-Haushalten geben.

Bei einem fünfköpfigen Haushalt in Sehnde übernimmt die Region ab dem 1.Juli 2022 132 Euro mehr Unterkunftskosten im Monat. Nunmehr werden also 813 Euro statt wie bisher 681 Euro gezahlt. Das entspricht einem Anstieg um 19 Prozent.

Fünfköpfigen Familie hat Anspruch auf Mietkosten von bis zu 869 Euro

In Hannover wird das Jobcenter bei fünfköpfigen Familie bis zu 869 Euro zahlen. Das sind 60 Euro mehr als bisher gestattet wurden. Die Gemeinden ziehen den örtlichen Mietspiegel für die Berechnung von angemessenen Mietpreisen heran.

Das Jobcenter Region Hannover und die Sozialämter prüfen derzeit die geänderten Ansprüche auf höhere Wohnkosten. Die Leistungen der betroffenen Hartz-IV- und Sozialhilfeempfängerinnen und -empfänger werden ab Juni bei Bedarf angepasst.

Wohnungsmarkt bleibt angespannt

“Die Mieten steigen, der Wohnraum wird knapper – günstige Wohnungen zu finden ist derzeit schwieriger denn je. Darauf muss die Region Hannover als Trägerin der Sozialhilfe natürlich reagieren“, sagt Regionspräsident Steffen Krach. Dr. Andrea Hanke, Dezernentin für Soziale Infrastruktur der Region Hannover, ergänzt: „Der Mietwohnungsmarkt bleibt angespannt. Mit der Anpassung der Förderhöhe für Mietkosten hoffen wir, dass sich die Lage insbesondere für die Menschen entspannt, die auf preiswerten Wohnraum angewiesen sind.”

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