Wurde fรผr dieses Jahr eine Rentenerhรถhung ankรผndigt, warnt der DAK-Prรคsident, Andreas Storm, dass 2025 steigende Krankenversicherungs-Beitrรคge und Pflegebeitrรคge absehbar seien. Fรผr Rentnerinnen und Rentner bedeutet dies im nรคchsten Jahr geringere Auszahlungen der Rente.
Beitragsanstiege ab 2025
Inhaltsverzeichnis
Storm erwartet deutlich gesteigerte Beitrรคge im nรคchsten Jahr. In der Gesetzlichen Krankenversicherung wรผrde es Milliardenlรถcher geben, denn die Ausgaben der Versicherung stiegen stรคrker als erwartet, und das gelte ebenso fรผr die gesetzliche Pflege.
Andreas Storm ist als Vorstandschef der Krankenkasse DAK-Gesundheit Fachmann. Er sagt fรผr 2025 voraus: “Wir mรผssen bei der Krankenversicherung zum Jahresanfang 2025 mit einem Beitragsanstieg von 0,5 Prozentpunkten rechnen und bei der Pflegeversicherung von 0,2 Punkten”.
Wie hoch sind derzeit die Beitrรคge?
Zurzeit liegt der generelle Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung bei 14,6 Prozent. Die Hรคlfte davon zahlt der Arbeitgeber, die andere Hรคlfte der Arbeitnehmer. Die Versicherung muss auรerdem einen zusรคtzlichen Beitrag nehmen, wenn die Fรถrderung aus dem Gesundheitsfonds die zu erwartenden Ausgaben nicht deckt.
Laut Storm sind die Ursachen fรผr den Beitragsanstieg die hรถheren Kosten in der gesetzlichen Krankenversicherung und gesetzlichen Pflege. Vom Gesundheitsminister Lauterbach eingefรผhrte Maรnahmen des Gesetzgebers reichten nicht aus, so Storm.
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Wie hoch ist das Defizit?
Pflegeversicherung und gesetzliche Krankenkasse mรผssten 2024 mehr Geld ausgeben als angenommen worden sei, informiert Storm. Er rechnet bis zum Ende diesen Jahres bei der gesetzlichen Krankenkasse mit einem Minus von circa 2,5 Milliarden Euro.
รhnlich dรผster sieht er die Situation in der Pflegeversicherung, auch diese kรคme nicht mit ihren Einnahmen aus. Gesundheitsminister Lauterbach hatte zugesagt, dass die Einnahmen hier ausreichten.
“Fahren auf Felge”
“Die Krankenkassen fahren auf der Felge”, erklรคrt Storm. Er kritisiert dabei auch die Bundesregierung:”Eigentlich versuchen Regierungen immer, die Beitrรคge in einem Wahljahr stabil zu halten. Aber diesmal lรคuft es auf saftige Erhรถhungen der Sozialabgaben hinaus”, sagte der Kassenchef.
Konkrete Kritik
Storm รผbt auch konkrete Kritik. So sieht er den Plan des Gesundheitsministers Lauterbach skeptisch, zusรคtzliche Medizinstuidenplรคtze mit Mitteln der gesetzlichen Krankenversicherung von bis zu 660 Millionen Euro im Jahr zu fรถrdern.
Es handle sich hier aber, so Storm, um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Und die mรผsse aus Steuermitteln bezahlt werden.
Warum gibt es dann weniger Geld fรผr Rentner?
Wenn die Beitrรคge in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung ansteigen, dann bedeutet das weniger ausgezahlte Rente.
Tatsรคchlich steigen die Kosten in der gesetzlichen Pflege und Krankenversicherung an, und dabei ist kein Ende in Sicht. Denn diese hรถheren Kosten liegen zum einen am technischen Fortschritt, und zum anderen an der immer lรคngeren Lebenserwartung.