Bundesagentur für Arbeit übt massenhaft Zensur

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Zu viel Kritik offenbar unerwünscht: Bundesagentur lässt kritische Anmerkungen und Berichte löschen

13.01.2014

Am vergangen Wochenende unterstützen wir den Aufruf, kritische und realitätsnahe Berichte und Kommentare auf der neuen Werbe-Facebook-Seite der Bundesagentur für Arbeit (BA) zu hinterlassen. Schließlich rief auch die BA dazu auf, sich auch kritisch zu äußern und Fragen zu stellen. Doch was größtenteils und teilweise unbemerkt passiert, ist das massenhafte Zensieren bzw. Löschen der Einträge.

Folgendes beobachtete ein Erwerbslosen-Aktivist: "Verfassungswidrig wie Hartz IV-Sanktionen und Sperrzeiten (ALG1): Man wird hier massiv zensiert, aber so, dass man es selbst gar nicht merkt. Regime- und systemkritische Kommentare kann man nur selbst im eingeloggten Zustand lesen, sobald diese zensiert werden. Leute, prüft das mit Zweitaccounts, welche Kommentare von euch weg-zensiert wurden."

Und in der Tat ist es so, dass Administratoren einer Facebook-Seite dem Kommentator vorgaukeln können, sein Beitrag würd weiterhin bestehen, obwohl dieser von anderen Facebook-Usern nicht mehr gesehen werden kann. „Das ist, mit Verlaub, eine ziemlich miese Masche, um Kritik im Keim zu ersticken“, argumentiert Sebastian Bertram von Gegen-Hartz. Denn der Kommentator denkt, sein Hilfegesuch oder seine Kritik findet Gehör. Statt dessen ist der Beitrag schon längst gelöscht und nur noch für einen selbst sichtbar.

Den Sinn einer Social-Media Seite hat die BA augenscheinlich nicht verstanden. Vielmehr soll eine heile Welt dem geneigten Besucher vorgaukelt werden, in der es Kritik nicht gibt. Auch hier gilt es anscheinend eine schöne Welt vorzugaukeln, während Millionen von Bürger mit den Folgen von Hartz IV zu kämpfen haben. (sb)

Bild: Rainer Sturm / pixelio.de