Armut und soziale Ausgrenzung steigen

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Statistisches Bundesamt bestรคtigt VdK: Armut und soziale Ausgrenzung steigen

17.12.2013

"Die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes machen nicht nur betroffen, sondern auch wรผtend. Es steht schwarz auf weiรŸ fest, dass Armut in Deutschland ein drรคngendes Problem ist und nicht mehr wegdiskutiert werden darf. Armut fรผhrt auch zu sozialer Ausgrenzung. Das kann und darf sich unsere Gesellschaft nicht leisten. Deshalb muss die Vermeidung und Bekรคmpfung von Armut ganz nach oben auf die politische Tagesordnung der neuen Bundesregierung", mahnt Ulrike Mascher, Prรคsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, anlรคsslich aktueller Zahlen des Statistischen Bundesamts. Demnach war fast jeder fรผnfte Einwohner in Deutschland 2012 von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen. Das sind rund 16 Millionen Menschen oder 19,6 Prozent der Bevรถlkerung.

Die Erhebung der Statistiker bestรคtigt leider die sich verschรคrfende Armutssituation vieler Menschen in Deutschland, auf die der VdK seit Jahren hinweist. โ€žWenn fast 16 Millionen Menschen in Armut leben oder armutsgefรคhrdet sind, mรผssen zรผgig konkrete MaรŸnahmen ergriffen werden. Der gesetzliche Mindestlohn, der erfreulicherweise im Koalitionsvertrag steht, muss schnellstens im Bundestag verabschiedet werdenโ€œ, so Mascher. Fรผr den VdK stellt er ein zentrales Element zur Eindรคmmung der Einkommens- und Altersarmut dar und muss nun zรผgig ohne lange รœbergangsfristen umgesetzt werden.

"Arbeitslosigkeit, nicht bedarfsgerechte Hartz-IV-Sรคtze, niedrige Lรถhne, mit denen man keine Familie ernรคhren kann, Renten, die kaum zum Leben reichen, Frauen, die ungewollt in Teilzeit arbeiten, all das hat die Armutstendenzen in Deutschland in den letzten Jahren verstรคrkt und wird Armut weiter verfestigen, wenn nicht in verschiedenen Bereichen gegengesteuert wird", prognostiziert Mascher.

Dazu gehรถre beispielsweise die Abschaffung der Abschlรคge bei den Erwerbsminderungsrenten. "Fรผr die Erwerbsminderungsrentner ist es zwar ein Fortschritt, wenn die beabsichtigte Anhebung der Zurechnungszeit bei der Erwerbsminderungsrente zum 1. Juli 2014 um zwei Jahre, von 60 auf 62 Jahre, kommt. Um eine spรผrbare Verringerung des Armutsrisikos zu erreichen, mรผssen aber auch die Abschlรคge fรผr Erwerbsminderungsrentner von 10,8 Prozent abgeschafft werden", fordert Mascher.

"Wer Armut vermeiden will, muss die Kluft zwischen Arm und Reich endlich schlieรŸen. Hier wartet ein groรŸes Stรผck Arbeit auf die neue Bundesregierung", so Mascher. (pm)