3 wirksame Tipps um schnell Pflegegeld zu erhalten

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Plötzlich ist es soweit: Das Pflegegeld muss beantragt werden. Die emotionale Belastung und die praktische Organisation der Pflege sind nur die eine Seite der Herausforderung – auf der anderen Seite steht die finanzielle Absicherung.

In diesem Beitrag erfahren Sie drei entscheidende Tricks und Tipps, um schneller und effizienter an das zustehende Pflegegeld zu gelangen.

Was ist Pflegegeld und wie funktioniert es in Deutschland?

Das Pflegegeld ist eine Leistung der Pflegeversicherung, die unterstützend zur Betreuung und Pflege hilfebedürftiger Menschen beitragen soll.

Es dient vor allem zur Finanzierung professioneller oder häuslicher Pflege und wird auf Basis eines Pflegegrads gewährt. Doch um das Pflegegeld zu erhalten, bedarf es eines Antrags. Im Folgenden werden wichtige Schritte und Tipps erläutert, die sicherstellen, dass Sie die Pflegeleistungen bestmöglich nutzen können.

1. Trick: Wie reiche ich den Antrag optimal ein?

Das Pflegegeld wird nicht automatisch gewährt; es muss durch einen Antrag bei der Pflegeversicherung – welche zur Krankenversicherung gehört – beantragt werden.

Es ist wichtig, den Antrag so früh wie möglich einzureichen, da die Zahlungen erst ab dem Monat der Antragstellung geleistet werden.

Ein Beispiel: Wenn der Pflegefall am 20. Oktober eintritt, Sie jedoch den Antrag erst im November einreichen, startet die finanzielle Unterstützung erst ab November. Daher ist es wichtig, den sogenannten “Monatsletzten” im Blick zu haben, um keine wertvollen finanziellen Hilfen zu verlieren.

Warum sollte der Antrag frühzeitig gestellt werden?

Die Pflegekosten in Deutschland sind hoch, und jede Verzögerung bei der Antragstellung kann dazu führen, dass finanzielle Unterstützung verspätet oder gar nicht erfolgt.

Selbst wenn die endgültige Pflegegrad-Einstufung noch aussteht, lohnt es sich, den Antrag frühzeitig einzureichen. Die Zahlungen erfolgen auch rückwirkend ab dem Datum der Antragstellung, was die finanzielle Belastung erheblich erleichtern kann.

2. Trick: Was tun, wenn die Zahlung des Pflegegeldes auf sich warten lässt?

Haben Sie den Antrag gestellt, aber keine Antwort erhalten? Die Erfahrung zeigt, dass die Pflegeversicherung mitunter verzögert auf Anfragen reagiert.

Hier hilft ein strategischer Schritt: die Beantragung eines Schwerbehindertenausweises beim Versorgungsamt. Durch diesen Antrag wird das Versorgungsamt involviert, das mit der Prüfung der Pflegebedürftigkeit beginnt und sich dazu an die Pflegeversicherung wendet.

Die Erfahrung zeigt, dass die Pflegeversicherung bei Kontakt durch das Versorgungsamt schneller reagiert als bei direkter Kontaktaufnahme durch Privatpersonen.

Wie hilft der Schwerbehindertenausweis dabei, die Bearbeitung zu beschleunigen?

Die Beantragung des Schwerbehindertenausweises ist ein hilfreicher Schritt, denn das Versorgungsamt übernimmt eine wichtige Vermittlerrolle. Durch die Einschaltung dieser Behörde wird die Dringlichkeit der Prüfung und Bewilligung betont, was den Prozess der Einstufung des Pflegegrads und der Auszahlung des Pflegegeldes beschleunigen kann.

Ein Trick, der oft unterschätzt wird, aber sehr wirkungsvoll ist, um schnell finanzielle Unterstützung zu erhalten.

3. Trick: Warum ist regelmäßige Kontrolle der Pflegegeldzahlungen wichtig?

Es kann vorkommen, dass Pflegegeldzahlungen unregelmäßig eintreffen. Die Pflegeversicherung führt regelmäßige Kontrollen der Pflegebedürftigkeit durch, was bedeutet, dass es zur vorübergehenden Einstellung der Zahlungen kommen kann, wenn entsprechende Bescheinigungen nicht vorliegen.

Daher ist es wichtig, die Kontoauszüge regelmäßig zu prüfen und bei ausbleibenden Zahlungen sofort nachzufragen. So verhindern Sie, dass Ihnen finanzielle Mittel unberechtigt vorenthalten werden.

Was tun, wenn Zahlungen des Pflegegeldes ausbleiben?

Bei ausbleibenden Zahlungen ist es sehr wichtig, direkt bei der Pflegeversicherung nachzufragen und auf eventuelle fehlende Bescheinigungen hinzuweisen.

Externe Organisationen wie die Diakonie oder ein Pflegedienst können die notwendige Pflegebescheinigung für den Pflegegrad erstellen. Durch regelmäßige Kontrolle und schnelles Handeln bei Problemen stellen Sie sicher, dass Ihnen zustehendes Pflegegeld kontinuierlich ausgezahlt wird.

Und zuletzt: Gute Nachrichten: Erhöhung des Pflegegeldes ab 1. Januar 2025

Ab dem 1. Januar 2025 wird das Pflegegeld um 4,5 % angehoben. Diese Anpassung entlastet pflegende Angehörige und Pflegebedürftige etwas mehr finanziell. Ein Beispiel: Personen mit Pflegegrad 3 erhalten statt bisher 573 Euro nun 599 Euro pro Monat, während für Pflegegrad 4 von 765 Euro auf 799 Euro erhöht wird.

Tipp: Im Januar sollten Sie die Kontoauszüge genau prüfen, um sicherzustellen, dass die Erhöhung des Pflegegeldes korrekt und pünktlich erfolgte.