16 Prozent der Jugendlichen Hartz-IV-Aufstocker
17.05.2011
Jugendliche, die trotz Arbeit Hartz IV beantragen müssen, sind bei weitem keine Seltenheit. Denn der angebliche Aufschwung am Arbeitsmarkt kommt auch bei den jungen Menschen nicht an. Nach Informationen der Linkspartei ist die Anzahl der Jugendlichen, die zusätzlich zu ihrer Lohnarbeit Hartz IV beantragen müssen, auf einem hohen Niveau bei 16 Prozent. Diese hohe Rate ist seit Jahren konstant. Das zeigt eine Antwort einer Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Yvonne Ploetz an die Bundesregierung. Darin heißt es: „Aktuell liegen differenzierte Auswertungen zu erwerbstätigen Arbeitslosengeld II-Beziehern bis Juli 2010 vor. Danach gab es im Juli 2010 rund 148.000 Jugendliche im Alter zwischen 15 bis unter 25 Jahren, die hilfebedürftig in der Grundsicherung waren und gleichzeitig Einkommen aus Erwerbstätigkeit erzielten. Das entsprach einem Anteil von rund 16 Prozent.“
Für die Politikerin ist das Ergebnis keine Überraschung. „Junge Menschen finden sich besonders häufig im Niedriglohnsektor und im Bereich prekärer Beschäftigung.“ Dem müsse endlich ein Ende bereit werden, so Ploetz. Die Linken fordern daher die Schaffung von flächendeckenden Mindestlöhnen, faire Ausbildungsvergütungen, gesetzliche Rahmenbedingungen für Praktika, ‚Equal Pay’ bei Leiharbeit, ein Ende der Diskriminierung junger Menschen beim Kündigungsschutz, ein qualitativ hochwertiger und angemessen bezahlter Ausbildungsplatz – möglichst mit anschließender Übernahme in ein ausbildungsgerechtes, wohnortnahes und unbefristetes Arbeitsverhältnis. (sb)
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