Hartz IV-Leistungen fรผr Unterkunft reichen nicht fรผr Miete in Berlin
08.07.2013
Etwa 70.000 Berliner "Hartz-IV-Haushalte" mussten im Januar fรผr die Miete ihrer Wohnung drauf zahlen. Das geht aus einer Antwort von Sozialsenator Mario Czaja (CDU) auf eine kleine Anfrage der Piratenfraktion im Abgeordnetenhaus hervor. Demnach reicht das Geld vom Jobcenter nicht fรผr die tatsรคchlichen Unterkunftskosten.
Hartz IV reicht hรคufig nicht fรผr Miete in Berlin
Derzeit wird die Berechnung der Hartz IV-Regelsรคtze heiร diskutiert. So kommen immer mehr Studien zu dem Schluss, dass die staatliche Grundsicherung zu niedrig bemessen wurde. Doch davon ist nicht nur der Regelsatz betroffen. Auch die Kosten fรผr die Unterkunft sind zu gering.
Bei rund 70.000 Hartz IV-Haushalten in Berlin reichte das vom Jobcenter gewรคhrte Geld fรผr die Unterkunft im vergangenen Januar nicht aus, um die Miete zu bezahlen. Wie die Piratenpartei mitteilt, kรถnnten davon 100.000 Menschen in der Hauptstadt betroffen sein. Wenn die realen Kosten fรผr die Wohnung die Richtwerte der sogenannten Wohnaufwendungenverordnung (WAV) รผbersteigen, bleibt den Betroffenen meist nichts anderes รผbrig, als die Differenz aus dem ohnehin viel zu knapp bemessenem Regelsatz zu bestreiten, erklรคrte Alexander Spies, sozialpolitischer Sprecher der Piratenfraktion. โDie Richtwerte spiegeln nicht die Realitรคt auf dem Berliner Wohnungsmarkt wider.โ In der Folge lebten viele Menschen โin stรคndiger Angst vor Mietschulden und Wohnungsverlustโ, so Spies. (ag)
Bild: Kellermeister / pixelio.de