DGB fordert vorgezogene Bafög-Reform wegen sinkender Förderquoten
18.09.2014
Immer mehr junge Menschen entscheiden sich in Deutschland für ein Studium. Die Zahl der Studenten, die nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz eine Förderung (Bafög) erhalten, ist jedoch rückläufig. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert deshalb eine vorgezogene Reform der Ausbildungsförderung.
Weniger Förderung von Schülern und Studenten
Im vergangenen Jahr erhielten knapp 959.000 Personen Bafög, wie „Zeit Online“ berichtet. Das entspricht einem Rückgang um 2,1 Prozent im Vergleich zum Jahr 2012. 68,82 Prozent der Geförderten waren Studenten, der restliche Anteil sind Schüler. Bei Letzteren sank die Zahl der Geförderten sogar um fünf Prozent. Nach dem Elterlichen Unterhalt und Nebenjobs ist Bafög die wichtigste Einnahmequelle für Studenten. Etwas weniger als die Hälfte der Geförderten bezieht den höchsten Förderbetrag. Die Bafög-Höhe ist abhängig von der Art der Ausbildungsstätte sowie der Wohnsituation. Im Schnitt erhielten die geförderten Schüler im Jahr 2013 monatlich 410 Euro und die Studenten 446 Euro. Wie „Zeit Online“ mit Bezug auf Angaben des Deutschen Studentenwerks berichtet, lebe ein Viertel der Studierenden von weniger als 675 Euro im Monat.
DGB fordert Aufnahme von Schülern in die Bafög-Förderung, die noch zuhause wohnen
Elke Hannack, stellvertretende DGB-Vorsitzende, fordert eine vorgezogene Bafög-Refom aufgrund der rückläufigen Förderquoten. „Angesichts sinkender Gefördertenquoten muss die angekündigte Erhöhung der Bafög-Sätze und der Einkommensfreibeträge vorgezogen werden – bisher ist die Erhöhung erst ab August 2016 vorgesehen. Die letzte Erhöhung liegt bis dahin schon sechs Jahre zurück, obwohl die Lebenshaltungskosten seither deutlich gestiegen sind“, betont Hannack. „Angesichts der ungebrochen hohen Selektivität des Deutschen Schulsystems wäre es ein wichtiger Schritt hin zu mehr Chancengleichheit, die angekündigte BAföG-Reform zu nutzen, um Schülerinnen und Schüler aus ökonomisch bedürftigen Familien wieder in die Förderung aufzunehmen, auch wenn sie noch zuhause wohnen."
Bild: Bild: Jerzy/Pixelio
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