Hartz IV: Sozialamt muss wegen Überlastung schließen

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Die Erreichbarkeit der Jobcenter und Sozialämter ist vielerorts schlecht. Das zeigten die Ergebnisse einer Studie, über die wir hier berichteten.

Die Gründe hierfür mögen vielfältig sein. Ein möglicher Grund: die Überlastung der Behördenmitarbeiter. In Berlin-Neukölln schließt aus diesem Grund das zuständige Sozialamt für 14 Tage.

Anträge und Post blieben liegen

Die Post bleibt liegen und Anträge werden nicht bearbeitet. In Berlin-Neukölln muss aus diesem Grund das Sozialamt schließen. Das berichtet der “rbb”. Die Mitarbeiter des Sozialamts seien überlastet und könnten ohne eine vorrübergehende Schließung der Behörde ihre Arbeit nicht mehr schaffen.

Sozialamt schließt für zwei Wochen

Die Behörde soll ab Mitte November für 2 Wochen geschlossen werden. “Es ist der absolute Notfall. Die Kolleginnen und Kollegen brauchen die Zeit, um die Rückstände abzuarbeiten, weil wir völlig unterausgestattet sind”, berichtet Sozialstadtrat Falko Liecke (CDU) dem rbb. Die Behörde würde derzeit wie in einem Hamsterrad arbeiten.

Ein Grund für die Schließung sei auch die Flut der Anträge von Geflüchteten, die aus der Ukarine kämen. Vor allem sei Berlin ein Hotspot. Die Anträge hätten zu einem kaum aufholbaren Stau geführt, so Liecke. Die Post und auch Anträge könnten derzeit kaum bearbeitet werden.

Die einzige Lösung, die die Behörde gerade sieht, sei die vorrübergehende Schließung. Das bedeutet, dass Besucher/innen keinen Zutritt haben. Die Sachbearbeiter würden in den zwei Wochen verstärkt liegengebliebende Aufgaben bearbeiten. Der Rückstau soll so abgebaut werden.

Ämter seien unterbesetzt

Der Sozialstadtrat sieht das Hauptproblem in der Unterbesetzung. Seiner Ansicht nach würden mindestens 40 Stellen fehlen. Zusätzlich würden immer mehr Menschen Anträge stellen, die bislang mit ihrem Einkommen gut ausgekommen seien.

Durch die Inflation seien nunmehr noch mehr Menschen in die Situation geraten, Sozialhilfe oder Hartz IV Anträge zu stellen. Es kämen nun ganz andere Menschen, um Anträge zu stellen, sagte die Sozialamts-Chefin Sylvia Dellbrügge.

Anderswo ist die Situation ebenfalls angespannt

In anderen Bezirken der Hauptstadt sähe es ähnlich aus, wie auch die stellvertretende Bürgermeisterin im Bezirk Marzahn-Hellersdorf, Nadja Zivkovic (CDU) bestätigte.

Zwar sei die Situation in Marzahn-Hellersdorf nicht ganz so drastisch, aber angespannt. Allerdings seien in dem Jobcenter ebenfalls die Mitarbeiter bereits überlastet. Eine Schließung sei dort allerdings noch nicht notwendig.