BA Vorstand Heinrich Alt: "Das Hartz IV System funktioniert"
Wรคhrend Sozialverbรคnde und Politik immer mehr zu dem Ergebnis kommen, dass die Arbeitsmarktreform Hartz IV "eine Reform zur Verelendung von Erwerbslosen ist", steuert die Bundesagentur fรผr Arbeit (BA) dagegen und behauptet, dass Hartz IV "funktioniert". So erklรคrte der BA-Vorstand Heinrich Alt, dass trotz aller Mรคngel das "System funktioniert". Alt zog nach 4 Jahren eine insagesamt positive Bilanz. Alt begrรผndete seine Aussagen damit, dass die Bekรคmpfung der Jugendarbeitslosigkeit ein "groรer Erfolg" gewesen sei. Die Jugendarbeitslosigkeit habe sich "halbiert". Die "Sockelarbeitslosigkeit" habe sich zudem in den letzten 4 Jahren um 18 Prozent verringert. Laut BA Angaben seien momentan rund 6,5 Millionen Menschen in der Hartz IV Falle. 4,7 Millionen Menschen seien davon "erwerbsfรคhig". Von den 4,7 Millionen als "erwerbsfรคhig" eingestuften, sei aber nur jeder Dritte fรผr den Arbeitsmarkt vermittelbar. Als Grund nannte Alt, dass viele Erwerbslose dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfรผgung stehen wรผrde, weil viele eine Schulausbildung, Weiterbildungsmaรnahme oder mit der Betreuung von Kindern beauftragt wรคren.
Keine Reform in Deutschland hatte derart groรe und vielfรคltige Mรคngel aufzuweisen, wie die sogenannte Hartz IV Reform. Allein die รberlastung der Argen und Sozialgerichte geben ein realistisches Bild ab, wie "gut" Hartz IV funktioniert. Der Anstieg an Hartz IV Widersprรผchen und der sich daran anschlieรenden Klagen ist in erster Linie auf die deutlich hรถhere Zahl an Sozialleistungsbeziehern zurรผckzufรผhren. Im Jahr 2004 bezogen durchschnittlich etwa 2,3 Millionen Menschen Arbeitslosenhilfe. Im vergangenen Jahr lag die Zahl der Alg II Empfรคnger bei 6,9 Millionen und war damit dreimal so hoch. Dem gegenรผber standen rund 211.000 Arbeitslosenhilfe- bzw. 789.000 Hartz IV-Widersprรผche. Ein Erfolg?
Hier werden wiedereinmal "Taschspieler-Tricks" aus der "BA Tasche" geholt, um den Menschen zu suggerieren, dass Hartz IV erfolgreich sei und nur einer "kleinen รberarbeitung" bedarf. Durch die Wirtschaftskrise werden sich die Bedingungen noch weiter verschรคrfen. (24.05.2009)