Scharfe Kritik am Hartz IV Bürgerarbeit Modell

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Das Bundeswirtschaftsministerium fordert das sogenannte Workfare Modell und erntet damit heftige Kritik

Wie wir bereits berichteten, fordert das CSU geführte Bundeswirtschaftsministerium nicht vergütete Bürgerarbeit für Hartz IV Betroffene. Nach dem amerikanischen Vorbild "Workfare" will man ALG II Empfänger zwingen, kommunale Arbeitstätigkeiten aufzunehmen. Damit will man angeblich erreichen, dass ALG II Empfänger schneller wieder eine reguläre Arbeitsstelle annehmen.

Reinhard Bütikofer, Parteivorsitzender der Grünen kritisierte den Bundeswirtschaftminister Michael Glos scharf. "Das Bürgerarbeitskonzept ist in Ostdeutschland, wo es bereits praktisch erprobt wurde, krachend gescheitert." Zudem würde Glos veraltete und gescheiterte Projekte aus der Schublade hervor holen. "Das Bürgerarbeitskonzept ist in Ostdeutschland, wo es bereits praktisch erprobt wurde, krachend gescheitert."

Glos versteht Bürgerarbeit als Drohpotential gegen Arbeitssuchende; er sieht in ihnen Faulpelze, die zur Arbeit gezwungen werden müssen.

"Mehr Zwang für den Einzelnen gleich mehr Beschäftigung für alle" ­ mit dieser ebenso schlichten wie falschen Formel ist Bundeswirtschaftsminister Glos schon länger auf dem Holzweg unterwegs. Neu ist nur, dass er diesen Humbug jetzt auch noch als Vollbeschäftigungsstrategie verkaufen will. "Workfare" ist ein Täuschungsmanöver. Vollbeschäftigung gibt es nur mit regulärer Arbeit. Und da hat der Minister außer der weiteren Ausdehnung des Niedriglohnsektors keine Idee im Gepäck.

Ein weiteres Grundübel ist: Glos versteht Bürgerarbeit als Drohpotential gegen Arbeitssuchende; er sieht in ihnen Faulpelze, die zur Arbeit gezwungen werden müssen. Das ist falsch und diffamierend. Die derzeitige Arbeitsmarktlage sieht anders aus: Noch immer haben viele Menschen in Deutschland kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Für sie brauchen wir Angebote für Teilhabe und mit Perspektive. Bürgerarbeit kann so ein Angebot sein, aber nur, wenn Glos seine Finger nicht im Spiel hat. (14.05.2008)

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