Vorzeitig in Rente: 2024 steigen die Abschläge für Frührentner

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In diesem Jahr werden eine Menge Menschen in Deutschland einen Antrag auf Altersrente stellen, und darunter sind viele, die vorzeitig in den Ruhestand gehen. Dafür müssen sie allerdings oft einen hohen Preis zahlen, denn die Abschläge bei vorzeitigem Ruhe stand sind 2024 angestiegen.

Warum steigt der Rentenabschlag?

2012 wurde die Regelaltersgrenze auf 67 Jahre angehoben – als Ziel. Dieses wird schrittweise erreicht, indem von Geburtsjahr zu Geburtsjahr die Altersgrenze steigt, bis die Grenze von 67 erreicht ist. Damit steigt auch die Grenze zu einer vorzeitigen Altersrente mit Abschlägen.

Rentenbegiinn und Regelaltersgrenze

Die Höhe des Abschlages richtet sich nach der Zeit zwischen erstmaligem Bezug der Altersrente für langjährig Versicherte und der individuellen Regelaltersgrenze. So konnten Bürger des Jahrgangs 1952 noch mit 63 Jahren bei einem Abschlag von 10,8 Prozent in Rente ohne Vertrauensschutz gehen und mit neun Prozent Verlust bei Vertrauensschutz.

Regelaltersgrenze 67 gilt für den Jahrgang 1964

Beim Jahrgang 1964 wird dann die Regelaltersgrenze von 67 Jahren erreicht sein. Bei den Betroffenen wird eine vorgezogene Rente dann mit diesem Regelalter verglichen. Gehen Sie mit 63 Jahren vorzeitig in Rente, verlieren sie 14,4 Prozent und nicht 10,8 Prozent wie noch der Jahrgang 1952.

2024 sind es 12,6 Prozent

2024 ist die jährliche Erhöhung, bis die Grenze von 67 Jahren erreicht sein wird, auf 12,6 Prozent gestiegen. Wer also in diesem Jahr mit dem vollendeten 63. Lebensjahr in Rente geht und dabei keinen Sonderregeln unterworfen ist, wie sie zum Beispiel bei Schwerbehinderung gelten, muss für jeden Monat des vorzeitigen Rentenbeginns 0,3 Prozent Abschlag zahlen. Bei Rente mit 63 sind das im Jahrgang 1961 exakt 12,6 Prozent.

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Wie geht es weiter?

2025 sind es dann nicht mehr 12,6 Prozent, die Betroffene zahlen müssen, die die volle Zeit der vorgezogenen Altersrente nutzen, sondern 13,2 Prozent.

Wann ist eine vorgezogene Altersrente möglich?

Die Deutsche Rentenversicherung erkennt eine vorgezogene Altersrente an ab dem Alter von 63 Jahren. Voraussetzung ist, dass die Betroffenen langjährig versichert sind, also 35 Arbeitsjahre in die Rentenkasse eingezahlt haben.

Frühere Rente bedeutet weniger Beiträge

Die gesetzlichen Renten werden durch die Rentenbeiträge während der aktiven Arbeitszeit finanziert, die jüngere Generation zahlt also jeweils für die ältere. Sie bauen also nicht privates Kapital für ihre individuelle Alterssicherung auf.

Wer vorzeitig in Rente geht, hat weniger Beiträge bezahlt und insofern auch weniger Ansprüche, so ist die Rechnung dieses Umlagesystems. Deswegen müssen diese vorzeitigen Rentenbezieher Abschläge in Kauf nehmen.

Es gilt die Rentenformel

Die sogenannte Rentenformel wirkt erst einmal kompliziert, ist indessen logisch aufgebaut. Sie besteht aus Entgeltpunkten, Rentenartfaktor, gegenwärtiger Rentenwert und Zugangsfaktor, und sie wird mit der Anzahl der Jahre mutlipliziert.

Andere Regeln für Menschen mit Schwerbehinderungen

Menschen mit Schwerbehinderungen können als Regelalterszeit bereits zwei Jahre vor Nicht-Schwerbehinderten in Rente gehen, ohne dafür Abzüge zu erhalten.

Lohnt sich eine vorzeitige Rente?

Gerade durch die steigenden Abschläge sollten Sie sich ausrechnen, ob eine vorgezogene Rente für sie in Frage kommt. Dies lohnt sich nur dann, wenn Sie trotz der Abschläge genug Rente übrig haben, um ihre Lebenskosten zu tragen oder, besser noch, sich die ein oder anderen Dinge leisten zu können. Das liegt an der Höhe der Rente, aber auch den individuell anfallenden Kosten der Lebenshaltung.

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